Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) erachtet eine Stärkung der hochschulischen Pflegeausbildung als "dringend notwendig". Wichtig seien in diesem Zusammenhang v. a. eine Bezahlung der Praxiseinsätze, die die Studierenden leisteten, und eine Stärkung der öffentlichen Hochschulen, damit dort mehr Studienmöglichkeiten geschaffen werden könnten, forderte der DBfK am Montag und verwies auf den gerade veröffentlichten Bericht zur Ausbildungsoffensive Pflege. Dieser habe gezeigt, dass die Pflegeausbildung gut angenommen werde, aber es noch immer viel zu wenige Studierende im Bachelorstudium gebe. Die Studiengänge seien "unbedingt" zu stärken.
Sehr geringe Akademisierungsquote in der Pflege
Die Anfang November vorgestellte Kampagne "Pflege kann was" der Bundesregierung sei richtig und wichtig, um die Pflegeausbildung bekannt zu machen und zu bewerben. Aber auch hier ist dem DBfK "besonders wichtig", dass das zuständige Ministerium auch für das Pflegestudium wirbt.
Der Wissenschaftsrat habe schon vor über 10 Jahren eine Quote von 10-20 % hochschulisch qualifizierter Pflegefachpersonen in der Versorgung empfohlen. Deutschland liege hier und auch im internationalen Vergleich weit zurück, so der DBfK. Mit einer Quote von nur 0,8 % im primärqualifizierenden Studium sei dieses Ziel weiterhin nicht erreichbar.
Akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen reduzieren Patientensterblichkeit
Hochschulisch ausgebildete Pflegende auf den Stationen oder in Pflegeeinrichtungen brächten neue Forschungserkenntnisse in die Praxis und sorgten insgesamt für eine verbesserte Pflege durch beständiges Reflektieren der Wissensbasis im praktischen Arbeitsfeld.
Mehr akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen reduzierten die Sterblichkeit. Das zeigten internationale Studien zur Akademisierungsquote.
Es sei ein Mythos, dass Pflegende mit Studium nicht mehr "am Bett" arbeiteten. Im Gegenteil: Viele ehrgeizige Pflegefachpersonen seien gerade mit den Studienmöglichkeiten und entsprechenden Stellenprofilen im Beruf zu halten.