Charité – Universitätsmedizin Berlin und Verdi haben sich auf ein Eckpunktepapier als Grundlage zur Vereinbarung eines Tarifvertrags „Gesundheitsfachberufe Charité“ geeinigt. Ziel sei die Entlastung der Beschäftigten. Streiks würden nun ausgesetzt. Beide Seiten wollen innerhalb der nächsten 5 Wochen einen Tarifvertrag abstimmen, heißt es einer am heutigen Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Pressemitteilung.
Eckpunkte
- 700 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege sollen eingestellt werden, um eine Entlastung für die Pflegenden zu schaffen.
- Die Bemessungslogik für bettenführende Bereiche und Intensivstationen soll angepasst werden, ebenso die Besetzungsregelungen u. a. für Operationssäle und Zentrale Notaufnahmen.
- Ein Belastungsausgleich mit einem Punktesystem (CHEPS) soll eingeführt werden, in dem Freizeitausgleich, Erholungsbeihilfen, Kinderbetreuungszuschüsse, Altersteilzeitkonten und Sabbaticals möglich sein sollen
- Für die Ausbildung sind wesentliche Änderungen vorgesehen, u. a. sind 3 neue Ausbildungsstationen und eine multiprofessionelle Intensiv-Lernstation vorgesehen, ebenso soll es künftig eine Dienstplansicherheit zwei Monate im Voraus geben sowie eine Ausweitung der Betreuungszeit der Praxisanleitenden.
Vorständin Personal und Pflege der Charité, Carla Eysel, äußerte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis:
"Wir gehen davon aus, dass wir durch die getroffenen Regelungen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter länger im Beruf halten können, mehr Pflegekräfte ihren Stellenanteil erhöhen und wir verstärkt akademisierte Mitarbeitende aus den Gesundheitsfachberufen gewinnen können."
Verdi-Verhandlungsführerin Melanie Guba sah in der Einigung einen "Meilenstein der Entlastung":
"Die Einigung trägt dazu bei, die Gesundheitsberufe attraktiver und die Versorgung von Patientinnen und Patienten sicherer zu machen."
Das erzielte Ergebnis adressiere nunmehr alle Verdi-Forderungen nach Mindestbesetzungsregelungen für alle Stationen und Bereiche, Regelung eines Belastungsausgleichs sowie Verbesserung der Ausbildungsbedingungen in die Tarifauseinandersetzung.