Mehrere Organisationen aus Gesundheits-, Pflege-, Sozialsystem und der Freien Wohlfahrtspflege haben in einer gemeinsamen Stellungnahme den aktuellen Entwurf für ein bundesweites Klimaanpassungsgesetz kritisiert. Um die Gesundheit der Bevölkerung vor Folgen der Klimakrise zu schützen, seien die gesetzlichen Vorgaben noch weiter zu fassen.
Gesundheits- und Pflegesektor auf Klimawandel vorbereiten
Das Bündnis, dem unter anderem der Deutsche Pflegerat (DPR) und die Bundesärztekammer angehören, kritisierte am Montag, dass der aktuelle Entwurf der zentralen Bedeutung von Gesundheit, Pflege und Sozialem nicht gerecht wird. Folgende fünf Forderungen der Organisationen seien deshalb zu ergänzen:
- Die zentrale Bedeutung eines krisenresilienten und reaktionsfähigen Gesundheits- und Pflegesektors für Klimaanpassung unter anderem mit der Ausarbeitung des Clusters "Gesundheit und Pflege" hervorheben.
- Den sozialen Sektor mit einem eigenen Cluster ergänzen, um vulnerable Gruppen in ihren Lebenswelten zu schützen sowie die Klimaresilienz der Einrichtungen und Dienste der freien Wohlfahrtspflege zu stärken.
- Mit dem Klimaanpassungsgesetz einen klaren gesetzlichen Rahmen für gesundheitlichen Hitzeschutz und Hitzeresilienz schaffen.
- Der Dringlichkeit wirksamer Klimaanpassung mit dem Fokus auf zügige Umsetzung und intersektorale Kooperation nachkommen.
- Wirksame Klimaanpassung mit nachhaltiger und niedrigschwellig zugänglicher Finanzierung ermöglichen.
Bedeutung von Klimaschutz und Pflege
Klimaschutz und Pflege gehören für DPR-Präsidentin Christine Vogler unmittelbar zusammen:
"Die beruflich Pflegenden stehen bereits heute im Mittelpunkt des Schutzes und der Unterstützung bei der pflegerischen Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels. Um effektiver handeln zu können, benötigen sie erweiterte Handlungsbefugnisse. Dies kommt allen zugute. Von entscheidender Bedeutung ist es, den Klimawandel einzudämmen und seine künftigen Auswirkungen zu begrenzen. "
In ihrer gemeinsamen Erklärung – die Organisationen und Einzelpersonen mitunterzeichnen können – hob das Bündnis die "gravierenden Auswirkungen" des Klimawandels auf Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen hervor. Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Stürme, Überschwemmungen oder Waldbrände sowie die Ausbreitung von Infektionskrankheuten könnten insbesondere für ältere Menschen und vulnerable Gruppen lebensbedrohlich sein.