Die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen steht unter Druck: Fachkräftemangel, demografischer Wandel und strukturelle Defizite gefährden die flächendeckende Betreuung in Klinik, Praxis und Pflege. Das Bündnis Kinder- und Jugendgesundheit reagiert darauf jetzt mit einem 50-seitigen Maßnahmenpapier, das konkrete Reformvorschläge für die Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Assistenzberufe und die fachärztliche Versorgung präsentiert.
Zu den zentralen Forderungen zählen:
- Spezialisierte Ausbildung ausbauen: Die generalistische Pflegeausbildung soll um pädiatrische Vertiefungen ergänzt werden. Ziel ist eine eigenständige Qualifikation zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflege mit klar definiertem Kompetenzprofil.
- Weiterbildung systematisch fördern: Beruflich Pflegende sollen Zugang zu sektorenübergreifenden Weiterbildungsangeboten erhalten – etwa in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Palliativversorgung oder Frühförderung.
- Digitale Dokumentation vereinfachen: Pflegefachpersonen sollen durch digitale Tools entlastet werden – zum Beispiel durch mobile Dokumentationssysteme oder automatisierte Übergabeprotokolle.
- Bürokratie reduzieren: Pflegende sollen sich auf die Versorgung konzentrieren können – nicht auf überbordende Verwaltungsaufgaben. Das Bündnis fordert klare Zuständigkeiten und schlanke Prozesse.
- Öffentlichen Gesundheitssektor ausbauen: Kinderkrankenpflege soll auch außerhalb von Kliniken gestärkt werden – etwa in Gesundheitsämtern, Schulen oder mobilen Versorgungseinheiten.
- Pflege in multiprofessionellen Teams verankern: Beruflich Pflegende sollen aktiv in sektorenverbindende Versorgungsmodelle eingebunden werden – etwa in Frühförderzentren oder sozialpädiatrischen Netzwerken.
Das Bündnis mahnt politische Entschlossenheit an, um die Interessen von Kindern und Jugendlichen nicht länger zu vernachlässigen.