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Digitalisierung

Pflege digitalisieren: Bündnis fordert klare Strategie

Verbände aus der Pflege-, Gesundheits- und Sozialbranche fordern eine Reform der Digitalisierungsfinanzierung und klare politische Strategien. Die Potenziale digitaler Lösungen bleiben bislang ungenutzt.

Das Bündnis Digitalisierung in der Pflege fordert eine grundlegende Reform der sozialrechtlichen Rahmenbedingungen, um digitale Lösungen flächendeckend in der Pflege zu etablieren. Die Verbände aus der Pflege-, Gesundheits- und Sozialbranche kritisieren, dass trotz wachsender Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel und steigendem Versorgungsbedarf die Potenziale digitaler Technologien bislang kaum ausgeschöpft werden. Dabei verbesserten und erleichterten digitale Lösungen Pflege bereits erheblich, teilten die Verbände anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Bündnisses im Rahmen eines politischen Fachgesprächs am Dienstag mit. Es fehle jedoch an politischer Verbindlichkeit und Planungssicherheit.

Veraltete Strukturen und fehlende Finanzierung

In der Diskussion mit über 130 Teilnehmenden aus Politik und Pflegepraxis wurde deutlich, dass vielerorts digitale Infrastruktur und Standards fehlen. Die bestehenden Finanzierungsregelungen stammen laut Bündnis aus der "vordigitalen Zeit" und behindern Investitionen. Gefordert werden eine Digitalisierungspauschale in den Leistungsentgelten und ein Personalschlüssel für Digitalisierungspersonal in den Landesrahmenverträgen.

Auch ein Fonds für digitale Innovationen – analog zum Krankenhauszukunftsfonds – schlägt das Bündnis vor, um gezielte Investitionen zu ermöglichen und moderne Infrastrukturen zu fördern.

Digitale Kompetenzen und Datensicherheit stärken

Das Bündnis fordert, Digitalkompetenzen systematisch in Aus-, Fort- und Weiterbildung zu verankern. Neue Tätigkeitsprofile an der Schnittstelle von Pflege und Technologie seien notwendig, um digitale Lösungen effektiv zu nutzen und weiterzuentwickeln.

Zudem müsse Datensicherheit integraler Bestandteil der Digitalstrategie sein. Einheitliche Datensprachen, standardisierte Schnittstellen und verbindliche IT-Sicherheitsstandards seien unerlässlich, um Pflegeeinrichtungen wirksam gegen Cyberangriffe zu schützen.

Pflegebevollmächtigte: Digitalisierung als Reformbaustein

Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Katrin Staffler (CSU), betonte, Deutschland dürfe bei der Pflegedigitalisierung nicht den Anschluss verlieren. Digitalisierung müsse im Rahmen des Pflegereformprozesses eine zentrale Rolle spielen.

Das Bündnis fordert, Vertreterinnen und Vertreter der Pflegebranche eng in die weiteren Schritte einzubinden. Ein verbindlicher Strategieplan mit klaren Standards und messbaren Fortschritten bis Ende 2026 sei notwendig, um die Digitalisierung als Teil der Versorgungssicherung zu verankern.

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