Die Pflegegewerkschaft BochumerBund macht sich mit der Aktion "Rote Karte für die Politik" für bessere Bedingungen in der Pflege stark und drängt damit das Bundesgesundheitsministerium (BMG) verstärkt, aktiv zu werden.
Druck auf Politik erhöhen
Immenser Arbeitsdruck, zu wenig Pflegefachpersonen und Versorgungsdefizite – bereits seit mehr als 10 Jahren beschrieben diese Schlagworte die Situation in der Pflege, erläutert der Pressesprecher der Gewerkschaft, Niklas Kemper, gegenüber BibliomedPflege. Die Aktion knüpfe deshalb bewusst an die Kampagne "Die Gelbe Karte an die Bundeskanzlerin" des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe aus dem Jahr 2010 an. Der Aufruf seinerzeit hätte ebenso wenig Erfolg gebracht, wie alle anderen Maßnahmen zur Stärkung der Pflege bislang, so die Kritik des BochumerBunds. Vielmehr habe sich der Pflegenotstand noch verschlimmert. Aussicht auf grundlegende Verbesserungen im Pflegeberuf gebe es nicht. Deshalb:
"Es ist höchste Zeit für die 'Rote Karte für die Politik'!"
Immer weniger Pflegepersonal müsse immer mehr pflegebedürftige Menschen versorgen. Selbst wenn die Zahl an Pflegenden stabil bleibe, steige der Bedarf an ihnen permanent weiter aufgrund des demografischen Wandels.
BochumerBund will Signal setzen
Das BMG lasse jedoch kaum einen Willen erkennen, diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Im Gegenteil: Arbeitskämpfe würden kleingehalten und mit minimalen Zugeständnissen beendet – wie an den Uniklinika in Nordrhein-Westfalen – sowie das Pflegepersonal über die Belastungsgrenze hinaus ausgebeutet.
Der BochumerBund ruft alle Pflegenden auf, die eigens designte Postkarte an das BMG in Berlin zu senden:
"Ladet ein Foto in den Sozialen Medien hoch, auf dem ihr Freunde verlinkt, um weitere Menschen zu motivieren, ihrem Ärger kundzutun und das Gesundheitsministerium mit Beschwerden zu fluten. (…) Wir wollen ein Signal setzen, das Aufmerksamkeit erzeugen wird!"
Die Gewerkschaft appelliert gleichzeitig an den Berufsstand, sich zu organisieren:
"Um tatsächliche Verbesserungen unseres Berufs zu erreichen, ist es unumgänglich, dass wir uns als Pflegende gewerkschaftlich zusammentun und für unsere Interessen eintreten! Es ist höchste Zeit!"