Ab 1. Juni 2025 müssen sich dreijährig ausgebildete oder akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen in Bayern im neuen Berufsregister der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) eintragen. Die Vorbereitungen zur operativen Umsetzung liefen auf Hochtouren, teilte die VdPB in ihrem Newsletter mit. Die Einführung des Registers, das durch das Bayerische Pflegendengesetz ermöglicht worden sei, markiere einen Meilenstein für die Berufsgruppe und die Versorgungssicherheit im Freistaat. Mit dem neuen Register wolle die VdPB nicht nur den Überblick über Qualifikationen und Kapazitäten verbessern, sondern auch die weitere Professionalisierung der Pflege vorantreiben.
Ziel: Datenbasis und Stärkung der Pflege
Mit dem Berufsregister setze die Organisation einen Fokus auf die Stärkung der Berufsgruppe und eine fundierte Datenbasis für beruflich Pflegende, sagte VdPB-Präsidentin Kathrin Weidenfelder vergangenen Freitag. Sie betonte die zentrale Rolle verlässlicher Daten für die Pflegeplanung und die gesundheitliche Versorgung. Auch Berufsverbände und Gewerkschaften, die an einem Fachgespräch zur Vorstellung des Konzepts teilgenommen hätten, hätten den Vorstoß begrüßt.
Weniger Bürokratie, mehr Nutzen
Der Sorge, dass ein Berufsregister zusätzliche Bürokratie und Kontrolle für die Pflegefachpersonen mit sich bringen könne, begegnet die VdPB "mit dem bundesweit bislang einzigartigen Konzept einer integrierten Registrierung". Dieses sehe unter anderem vor, die vielfältigen gesetzlich vorgegebenen Meldepflichten und Kompetenzbestätigungen zu bündeln. Künftig sei es auch möglich, Berufsurkunden direkt über die VdPB ausstellen zu lassen. Zudem sei angeregt worden, die Registrierung durch Benefits wie Freistellungen für Bildungsmaßnahmen attraktiver zu gestalten.
Vorbereitung auf Kipppunkt im Pflegearbeitsmarkt
Das Berufsregister komme zur rechten Zeit: Bayern werde Prognosen zufolge als erstes Bundesland den Kipppunkt der Arbeitsmarktreserve in der Pflege erreichen.
VdPB-Präsidentin Weidenfelder hob die Bedeutung eines breiten Bündnisses aller relevanten Akteure hervor: "Das Berufsregister ist von großer strategischer Bedeutung für den Prozess der weiteren Professionalisierung der Pflege. Umso wichtiger ist, die Umsetzung mit einem breiten Bündnis der maßgeblichen Protagonisten der beruflichen Pflege anzugehen. Wir sind uns sicher, dass es uns so – flankiert von einer überzeugenden Kommunikationstrategie – gelingen wird, die Pflegefachpersonen im Freistaat auf diesem Weg mitzunehmen."
Die technische Umsetzung, die auf Erfahrungen aus der Registrierung der 19.000 Praxisanleitenden in Bayern basiere, sei bereits weit fortgeschritten. Damit sei der Grundstein für den Start des Berufsregisters 2025 gelegt.