Vor der dritten Verhandlungsrunde im Tarifstreit des öffentlichen Diensts der Länder hat die Gewerkschaft Verdi am Montag die Tarifbeschäftigten zu weiteren Warnstreiks aufgerufen. Betroffen sind auch die Universitätskliniken. Nach Angaben des Verdi-Landesbezirks in Bayern sind allein zwei Kundgebungen in München und Erlangen mit mehr als 10.000 Streikenden zu erwarten.
Bessere Arbeitsbedingungen an Unikliniken gefordert
Wie der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet, hat Verdi fast 8.500 Unterschriften für eine Petition gesammelt, mit der sie sich für bessere Arbeitsbedingungen an bayerischen Universitätskliniken einsetzt. Das Papier sei der Vizevorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Landtag, Ruth Waldmann (SPD), übergeben worden. Nach Verdi-Informationen hätten Vertreterinnen und Vertreter des Freistaats die Petition nicht entgegennehmen wollen.
Dem widersprach nach BR-Angaben allerdings Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU). Der Termin sei zu kurzfristig gewesen, und auf diesen Montag habe Verdi nicht ausweichen wollen.
Bislang: Zehn Prozent weniger Gehalt für Pflegepersonal
Verdi-Bereichsleiter Robert Hinke sieht Pflegekräfte an den Unikliniken gegenüber ihren Kolleginnen und Kollegen an anderen Häusern benachteiligt.
"Die meisten Krankenhäuser zahlen nach dem öffentlichen Dienst, dem TVÖD, und die Länder eben nach dem Tarifvertrag Länder, und der ist deutlich niedriger."
Hinke geht von rund zehn Prozent weniger Gehalt aus.
Tarifabschluss am Donnerstag möglich
Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende sowie dual Studierende unbefristet übernommen werden. Für die Beschäftigten in Hamburg, Berlin und Bremen erwartet Verdi zudem eine Stadtstaatenzulage in Höhe von 300 Euro im Monat.
Nach zwei Verhandlungsrunden und wochenlangen Warnstreiks kommen Arbeitgebende und Arbeitnehmende ab diesem Donnerstag in Potsdam zur möglichen Schlussrunde in dem Tarifstreit zusammen.