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Forschungsprojekt

Assistenzroboter entlasten Pflegepersonal

Wollen mithilfe von Assistenzrobotern das Pflegepersonal in Krankenhäusern entlasten: Die Mitglieder des transdisziplinären Forschungsprojekts „HospiBot“.

Das deutsch-dänische Forschungsprojekt "HospiBot" unter der Leitung der Universität Süddänemark (SDU) will Assistenzroboter entwickeln, um Pflegepersonal zu entlasten, gaben die Projektpartner am Montag bekannt.

Die Roboter sollen "triviale Aufgaben" übernehmen, um dem Personal mehr Zeit für die Pflege und Behandlung der Patientinnen und Patienten zu geben. Die Anforderungen: Sie sollen klein und flexibel sein und sich in lauten und hektischen Umgebungen zurechtfinden. Dazu würden sich die insgesamt acht Projektpartner, darunter die Fachhochschule (FH) Kiel und die Universität zu Lübeck (UzL) sowie fünf Krankenhäuser in Süddänemark und Norddeutschland, eng abstimmen.

Zu Projektbeginn haben Kliniken und Hochschulen drei Einsatzszenarien identifiziert, erklärte der außerordentliche Professor für Robotik an der SDU, Projektleiter Oskar Palinko:

"Das Szenario 'Begrüßen und Begleiten' wollen wir in Odense in der Kinderklinik erproben. Beim Szenario Patrolling geht es um Fragen der Sicherheit. Und unser Transport-Roboter soll Proben, Dokumente und ähnliches an vorgegebene Orte bringen."

Eye-Tracking soll Reaktionen erforschen

Ein Roboter soll dazu dienen, mithilfe von Eye-Tracking die Reaktion von Menschen auf die "Mimik" dieses Roboters zu erforschen. Denn die größte Herausforderung liege in der Interaktion mit dem Menschen, betont Franziska Uhing von der FH Kiel.

"Die Gestaltung der Körperform, der Augen, Sprache, Bewegungen, Licht und Ton sind entscheidend für den Gesamteindruck, der möglichst eine menschliche Note haben soll. Schließlich wollen wir, dass alle Beteiligten gerne mit den Robotern interagieren."

Patrouillierender Roboter aus Lübeck

Die UzL realisiert nach Angaben der Projektpartner das Konzept eines patrouillierenden Roboters. "Dieser soll nicht nur abhanden gekommene Gegenstände auffinden, sondern auf seinen Kontrollgängen auch Notsituationen erkennen können", heißt es dazu in der Mitteilung. Robert Wendlandt von der UzL erklärte dazu:

"Der Roboter soll über Display, Lautsprecher und Mikrofon Kontakt zu den Menschen aufnehmen, die über ihn Hilfe herbeirufen können."

Die ersten patrouillierenden Assistenzroboter sollen im Herbst 2024 durch die Krankenhausflure der Kooperationspartner in Süddänemark und Schleswig-Holstein rollen.

Empfangs-Roboter begrüßt junge Patienten und beantwortet ihre Fragen

Ein erster "Empfangs-Roboter" sei bereits in der Kinderklinik in Odense im Einsatz. Er begrüße winkend die jungen Patientinnen und Patienten, die mit ihm sprechen könnten und von ihm Antworten auf Fragen erhielten. Ziel sei es, den Kindern die Angst zu nehmen. Gleichzeitig verschaffe der Roboter dem Forscherteam wichtige Erkenntnisse über die Reaktionen von Patientinnen und Patienten, Besucherinnen und Besucher sowie Pflegepersonal.

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt "HospiBot" hat eine Laufzeit von drei Jahren und erhält im Rahmen des Interreg-Programms eine Förderung in Höhe von 1,6 Millionen Euro.

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