Der Verband der Ersatzkassen (VDEK) und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BPA) haben vor dem Inkrafttreten wichtiger Teile des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes am Samstag als zusätzlichen Baustein für die Langzeitpflege die gesetzliche Einführung einer sogenannten "Kompetenzvermutung" gefordert. So könnten internationale Pflegefachpersonen sofort als Fachkräfte in Deutschland tätig werden. Weitere Prüfungen von Ausbildungsinhalten und gegebenenfalls notwendigen Anpassungsmaßnahmen erfolgten erst nachgelagert.
Meurer: Internationale Pflegende mit "offenen Armen begrüßen"
Wer in Deutschland bei der Versorgung pflegebedürftigen Menschen "helfen" will, müsse mit offenen Armen begrüßt und nicht zuerst durch deutsche Bürokratie abgeschreckt werden, sagte der Präsident des BPA, Bernd Meurer.
"Pflegekräfte ächzen unter einer immer weiter zunehmenden Arbeitsverdichtung und die Politik schickt tausende gut ausgebildete internationale Kräfte monatelang – nicht selten mehr als ein Jahr - auf die Ersatzbank, bis auch die letzte Behörde ihren Stempel auf ein Zeugnis gemacht hat. Das geht so nicht."
Elsner: Qualität bleibt gesichert
Durch die Kompetenzvermutung bleibe die Qualität der pflegerischen Versorgung gesichert, sagte die Vorstandsvorsitzende des VDEK, Ulrike Elsner.
"Vorfahrt erhalten nur internationale Pflegekräfte mit einer mindestens dreijährigen Ausbildung oder einem Studium. Sie müssen außerdem angemessene sprachliche Qualifikationen vorweisen. Damit sichern wir das Kompetenzniveau und schaffen gleichzeitig die Möglichkeit, wieder mehr Pflegebedürftigen eine professionelle Unterstützung anzubieten. Das entlastet auch die betroffenen Familien enorm."