Schnelle und unbürokratische Hilfe von der Bundesregierung sei jetzt existenziell für Pflegeeinrichtungen. Andernfalls breche die professionelle pflegerische Versorgung zusammen. Davor hat der bpa-Arbeitgeberverband am Dienstag in Berlin gewarnt. Die Profession Pflege benötige mehr Aufmerksamkeit des Bundesgesundheitsministers und einen Energiekosten-Rettungsschirm. In den ersten Monaten seiner Amtszeit sei wenig von Minister Karl Lauterbach (SPD) in Pflegefragen zu vernehmen gewesen, so der Vorwurf des Präsidenten des bpa-Arbeitgeberverbands, Rainer Brüderle.
Unternehmen direkt entlasten
Die Inflation – auch getrieben von den explodierenden Energiepreisen – belaste in enormer Weise die Pflegeunternehmen sowie die von ihnen versorgten Pflegebedürftigen. Über einen Rettungsschirm könnten die nachweisbaren Mehrbelastungen der Einrichtungen erstattet werden, so die Vorstellung des Verbands.
Der von Lauterbach vorgeschlagene Weg über ein Wohngeld sei "ein Irrweg". Schneller und einfacher ginge es, wenn die Unternehmen direkt entlastet würden.
Kollaps in der Altenpfelge droht
Brüderles Stellvertreter Bernd Meurer sagte:
"Es ist jetzt an der Zeit, zu handeln, denn lange können viele ohnehin durch die Corona-Pandemie schwer gebeutelten Unternehmerinnen und Unternehmer in der Pflege nicht mehr durchhalten."
Die Hilferufe aus der Pflegebranche mehren sich seit Wochen. Anfang September sprach sich die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler, für einen Rechnungsaufschlag auf Krankenhausrechnungen oder die Wiederaufnahme eines Rettungsschirms aus.