Der Deutscher Pflegerat (DPR) hat angesichts der enorm gestiegenen Energiepreise und der dadurch bedingten hohen Inflation von der Bundesregierung "rasche" finanzielle Unterstützung gefordert. Einrichtungen der Gesundheits- und Pflegebranche seien von diesen Kostenentwicklungen "gravierend" betroffen, verdeutlichte DPR-Präsidentin Christine Vogler am Donnerstag und sagte:
"Für die Einrichtungen der Gesundheits- und Pflegebranche brauchen wir finanzielle Entlastungen. Diese Hilfen müssen durch Steuermittel oder Steuerentlastungen erfolgen. Unser Sozialstaat muss bei der Bewältigung dieser Kostensteigerungen helfen."
Den Vorschlag der Deutschen Krankenhausgesellschaft, einen Rechnungsaufschlag auf die Krankenhausrechnung vorzunehmen, bezeichnete Vogler als "gangbar". Dies müsse "zwingend" aber auch für ambulanten Pflegedienste, Einrichtungen der Langzeitpflege sowie für Behinderten- und Rehabilitationseinrichtungen gelten. Diese Einrichtungen könnten die massiv gestiegenen Preise nicht unmittelbar in ihre Vergütungen einberechnen oder an ihre Pflege- und Hilfebedürftigen weitergeben.
Sachleistungen der Pflegeversicherung erhöhen
Die Sachleistungen der Pflegeversicherung seien zu erhöhen und die Krankenkassen finanziell besser auszustatten, forderte die DPR-Präsidentin. Auch die Wiederaufnahme eines Rettungsschirms hält sie für möglich.
Vogler mahnte:
"Der Bund und die Länder müssen auf die sozialen Missstände in unserem Gesundheits- und Pflegesystem schauen. Sie müssen sich um die gesundheitliche und pflegerische Versorgung in unserem Land kümmern. Dafür stehen sie in der Pflicht. Der Gesundheits- und Pflegebereich hat eine wesentliche Funktion in der Gesundheits- und Daseinsfürsorge für unsere Bevölkerung. Diese steht bedrohlich auf der Kippe. Hier muss wieder Vertrauen aufgebaut werden."