Wegen millionenschweren Betrugs von Pflegediensten in München und Augsburg hat die Staatsanwaltschaft München I in 3 Verfahren Anklagen gegen insgesamt 13 Beschuldigte erhoben. Den verantwortlichen Mitarbeitenden von 3 Pflegediensten werde u. a. banden- und gewerbsmäßiger Betrug in einer Vielzahl von Fällen zur Last gelegt, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Weitere Ermittlungen liefen derzeit gegen rd. 100 weitere Beteiligte.
Einstufung in Pflegegrad manipuliert
Z. B. seien russischsprachige Pflegebedürftige angeworben worden. Anstelle der abgerechneten Pflegeleistungen hätten sie Unterstützung beim Einkaufen erhalten.
Außerdem sollen die Prüfungen zur Einstufung des Pflegegrads gezielt manipuliert und ärztliche Verordnungen mittels falscher Angaben zum Gesundheitszustand von Patientinnen oder Patienten erschlichen worden sein.
Ärzteschaft, Angestellte sowie Patientinnen und Patienten seien involviert gewesen.
Erst Ende 2020 hatten Zoll und Bundespolizei wegen Verdachts der illegalen Beschäftigung in der häuslichen Pflege ermittelt. Damals sollen rd. 14 Mio. Euro unterschlagen worden sein.