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Pflegemodell

Acute Community Nurses helfen in Notsituationen

In Niederösterreich entlasten "Acute Community Nurses" (ACN) die Rettungsdienste, um deren Einsatzzahlen zu verringern und unnötige Einlieferungen in Kliniken zu verhindern.

Dies gab jüngst die Niederösterreichische Landeskorrespondenz, das für die Öffentlichkeitarbeit der Landesregierung zustände Amt, bekannt.

Viele rettungsdienstliche Einsätze seien vermeidbar, da oftmals chronische oder akutpflegerische Probleme vorlägen, die teilweise mit einer Versorgung vor Ort zu lösen seien. Ergebe eine notfallmedizinische oder pflegerische Abfrage im Falle eines Notrufs, dass die Situation mittels pflegerischer Intervention zu lösen sei, werde eine ACN entsandt, heißt in der Mitteilung des Amts.

ACN vereint zwei Berufsbilder

In der Funktion der ACN sind die Berufsbilder Gesundheits- und Krankenpflege und Notfallsanitätsdienst zusammengeführt. Seit Mai 2020 seien "diplomierte Pflegekräfte, die auch Notfallsanitäter sind", im Rahmen eines Pilotprojekts des "Notruf Niederösterreich", der dienststellenübergreifenden Leitstelle der Rettungsdienste des Bundeslandes, im Einsatz.

Allein von Januar bis Oktober 2023 hätten 38 ACN, die bereits an fünf Standorten in Niederösterreich tätig seien, in mehr als 5.500 Interventionen über 4.000 Patientinnen und Patienten zu Hause versorgt.

Pilotprojekt als Problemlöser

40 Prozent aller Interventionen seien "rein akutpflegerischer Natur" gewesen, 20 Prozent kombinierte Sanitäter- und Pflegemaßnahmen, rund zehn Prozent rein rettungsdienstliche Interventionen und fünf Prozent Primärversorgungen. Die übrigen Fälle seien unter anderem Folgevisiten, telefonische Reevaluierungen oder Einsatzstornos gewesen.

Die meisten Einsätze hätten sich auf Probleme bezogen mit Drainagen, Katheter oder Sonden, andere hätten Rückenschmerzen, Fieber und Infektionen betroffen. Auch kleinere Verletzungen, Kollaps, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall und Bauchschmerzen hätten mehr als die Hälfte aller Interventionen ausgemacht.

Gesundheits-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig erklärte:

"Die Ergänzung der Rettungskette durch die Acute Community Nurses erspart Patientinnen und Patienten unnötig weite Strecken ins Krankenhaus, entlastet damit auch die Spitäler und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unterstützt die Rettungsteams und erhöht deren Verfügbarkeit für Notfälle."

Kombiniertes Studium an der FH St. Pölten

Acute Community Nursing ist das Ergebnis eines 2015 von der Fachhochschule St. Pölten gestarteten Bachelorstudiums Gesundheits- und KrankenpflegePLUS mit integrierbarer Rettungs- und Notfallsanitäterausbildung. Laut dem Leiter des Lehrgangs Präklinische Versorgung und Pflege, Stefan Rottensteiner, verbesserten die profunden Kenntnisse rettungsdienstlicher und pflegerischer Abläufe berufsgruppenübergreifend die extraklinische Versorgung der Patientinnen und Patienten zu Hause.

"Nach entsprechender klinischer Erfahrung ist der Einsatz der Absolventinnen und Absolventen im Bereich Acute Community Nursing ein weiterer Baustein hin zu einer pflegerischen Fachkarriere."

Auch Quereinsteigern aus der Pflege mit rettungsdienstlichem Hintergrund biete die Tätigkeit als ACN eine neue Perspektive. Neben den bestehenden fünf ACN-Standorten sollen demnächst weitere zehn in Betrieb gehen.

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