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Zeulner: "Die Pflege ist bereit, Verantwortung zu übernehmen"

Die CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner hat zwei Pflegefachpersonen mit akademischer Ausbildung ins Parlament eingeladen und fordert mehr Verantwortung für den Pflegeberuf.

Weit oben auf der Agenda der neuen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) stehen die Pflegegesetze. Die CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner hat nun zwei Pflegefachpersonen mit akademischer Ausbildung ins Parlament eingeladen und fordert mehr Verantwortung für den Pflegeberuf. 

Zusammen mit dem Katholischen Krankenhausverband erörtete Zeulner gemeinsam mit Praktikerinnen die Potenziale der Pflege. Im Mittelpunkt stand die akademiserte Pflege in Form von "Advanced Practice Nurse" (APN) und "Community Health Nurse" (CHN). Zeulner hatte Vertreterinnen beider Berufsgruppen in den Bundestag geladen.

Akademisierte Pflege als Antwort auf den Pflegezunami

Die akademisierte Pflege sei ein wichtiger Baustein für die "Bewältigung des zu erwartenden Pflegezunamis", erklärte die ebenfalls geladene Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK). Sie betonte, dass die Rollenbilder in der Pflege klar gezogen werden müssten. Die Profession selbst sei in der Lage den Prozess zu steuern, es brauche dafür aber gesetzliche Vorgaben. Bei der Übertragung von heilkundlichen Aufgaben auf die Pflege müssten jetzt die Weichen gestellt werden. Schließlich sei das, über was derzeit diskutiert werde, von Pflegenden absolut leistbar.

Der DBfK und der Katholische Krankenhausverband forderten, die Gesetzentwürfe zur Pflegekompetenz und zur Pflegeassistenz zügig neu zu beraten und im Bundestag zu verabschieden. Gleichzeitig sprachen sie sich für einen Bürokratieabbau in der Pflege sowie eine nachhaltige Finanzierung der neuen Berufsbilder aus.

Drehtüreffekt stoppen, Milliarden sparen

"Die Pflege ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und ihr Fachwissen einzubringen", betonte auch Emmi Zeulner. Die Akademisierung mache Pflege zu einem attraktiven Beruf "mit klaren Karrierepfaden". Sie hob hervor, dass die CHN, von denen es derzeit noch weniger als 50 in Deutschland gibt, das Potenzial hätten, den Drehtüreffekt in Krankenhäusern einzudämmen und so bis zu 3,5 Milliarden Euro einsparen könnten.

Der Drehtüreffekt beschreibt die Tatsache, dass sich viele Patientinnen und Patienten nach der Entlassung schnell wieder im Krankenhaus einfinden, weil sie draußen nicht ausreichend versorgt werden können.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Finanzierung gefordert

Die Geschäftsführerin des Katholischen Krankenhausverbands Deutschland, Bernadette Rümmelin, bemerkte: "Durch eine Ausweitung und rechtliche Verankerung der Pflegekompetenzen im Krankenhaus gewinnen wir mehr Qualität, Sicherheit und Vertrauen. Hochqualifizierte Pflegekräfte wie Advanced Practice Nurses werden dann nicht länger ausgebremst und können ihr Potenzial gezielt einsetzen. Zudem muss ihre Rolle durch eine gesicherte Refinanzierung dauerhaft gefestigt werden."

Derzeit haben nur rund zwei Prozent der Pflegenden in Deutschland einen akademischen Grad – weniger als bei europäischen Nachbarn. Die Sorge, dass durch die Akademisierung weniger Pflegende für die alltägliche Arbeit da seien, sei unbegründet, erklärte Klapper. Man müsse außerdem auf die Situation eingehen, dass derzeit die Hälfte aller Schulabgängerinnen und -abgänger in Deutschland studieren wolle.

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