Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des Deutschen Pflegetags 2025 in Berlin bekräftigt, dass die Pflege für die Bundesregierung Priorität habe und "in ihrer ganzen Brandbreite" weiter stärken werde.
"Pflege hat mittlerweile eine starke Stimme"
Es sei ein halbes Jahr nach ihrem Amtsantritt das erste Mal, dass sie den Deutschen Pflegetag besuche, und es habe sie verblüfft, dass es eine solche zentrale Veranstaltung für die Pflegeberufe erst seit etwas mehr als zehn Jahren gebe. Auch daran zeige sich, dass Pflege lange nicht die Aufmerksamkeit erhalten habe, die ihrer gesellschaftlichen Bedeutung entspreche, sagte Warken. Zudem hätten die Leistungen der Pflege lange zu wenig Wertschätzung erfahren und zu lange sei über die Pflege statt mit der Pflege gesprochen und entschieden worden.
Dennoch habe sich in den vergangenen Jahren viel getan. So seien die Löhne in der Pflege verglichen mit anderen Fachberufen überproportional gestiegen – besonders in der Langzeitpflege. Und die gesellschaftliche Wertschätzung für Pflegeberufe sei spürbar gestiegen. Zu dieser Entwicklung passe auch, dass es einen Deutschen Pflegetag gebe, der aus dem gesundheitspolitischen Kalender nicht mehr wegzudenken sei und sich zu einer Institution entwickelt habe.
"Die Pflege insgesamt hat mittlerweile eine starke, gut vernehmbare Stimme", sagte Warken. Dass heute mehr mit statt über die Pflege gesprochen werde, sei auch ein Verdienst des Deutschen Pflegerats (DPR). Um die Pflege weiter zu stärken, sei ihr der regelmäßige Austausch mit dem DPR sehr wichtig. Pflege könne am besten von ihr selbst vertreten werden. Deshalb sei es für Warken auch "außer Frage" gewesen, die Arbeit des DPR weiter über das Ministerium zu fördern. Wichtig sei ihr aber auch, dass der DPR "in seinem Bemühen, die Pflegeberufe in einer Organisationsform zu einen", nicht nachlasse.
Fortschritte bei Pflegegesetzen
Warken informierte in ihrer Rede auch über den aktuellen Stand der von der Vorgängerregierung angestoßenen Pflegegesetze.
Das Pflegefachassistenzeinführungsgesetz sei "komplett unter Dach und Fach", sodass die neue bundeseinheitliche Pflegefachassistenzausbildung zum 1. Januar 2027 starten könne.
Am Donnerstag werde auch das Gesetz zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung vom Bundestag verabschiedet. Die darin geregelte Heilkundeübertragung in bestimmten Bereichen bezeichnete sie als Fortschritt, denn es sei nötig, dass Pflege ihr "volles Potenzial" entfalte.
Am Gesetz zur Einführung des Berufsbilds einer Advanced Practice Nurse (APN) sei "ihr Haus auch schon dran".
Arbeitsbedingungen attraktiver machen, Pflege stärken
Am Ende ihrer Rede zeigte sich Warken angesichts der "großen Herausforderungen" zuversichtlich, gemeinsam gute Lösungen zu finden. Sie freue sich auf die konstruktive Zusammenarbeit. "Fest steht für mich, dass es eine gesellschaftliche Notwendigkeit ist, die Pflege zu stärken und Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen." Denn Pflege sei zentral.