Die Bundesregierung plant weitreichende gesetzliche Neuerungen, um die Pflegeberufe attraktiver und durchlässiger zu gestalten. Damit setzt sie Projekte, die die Vorgängerregierung initiiert hat, fort. Im Fokus stehen dabei die Einführung der "Advanced Practice Nurse" (APN), die Stärkung der Pflegekompetenz sowie neue Regelungen zur Pflegefachassistenz. Ziel ist es, Menschen mit unterschiedlichen Bildungsabschlüssen bessere Einstiegsmöglichkeiten und Karrierewege in der Pflege zu eröffnen.
Laut einer aktuellen Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage im Bundestag (Drucksache 21/452) zeigt sich die Bundesregierung überzeugt: Die generalistische Pflegeausbildung überfordert die Auszubildenden nicht – auch nicht jene mit Haupt- oder Realschulabschluss. Vielmehr böten Pflegeschulen und Ausbildungsträger umfassende Unterstützungsangebote wie Sprachförderung, Feedbackgespräche und freiwillige Lernzeiten.
Erfolgreiche Ausbildungsabschlüsse trotz Pandemie
Die Zahlen sprächen für sich: 2023 haben den Angaben zufolge 33.570 Auszubildende des Jahrgangs 2020 ihre Pflegeausbildung erfolgreich abgeschlossen. Davon entschieden sich 98,7 Prozent für den generalistischen Abschluss. Lediglich 702 Prüflinge haben die Abschlussprüfung endgültig nicht bestanden. Rund 6.000 Auszubildende befinden sich noch in der Ausbildung – unter anderem aufgrund pandemiebedingter Verlängerungen oder Teilzeitmodelle.
Pflegefachpersonen im Fokus der Reformen
Mit den geplanten Gesetzesinitiativen will die Bundesregierung nicht nur die Ausbildung modernisieren, sondern auch die berufliche Weiterentwicklung stärken. Die Einführung der APN soll Pflegefachpersonen mit akademischer Qualifikation neue Handlungsspielräume eröffnen – insbesondere in der Versorgung chronisch kranker und multimorbider Patientinnen und Patienten.