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Personalmangel in der Pflege

40.000 offene Stellen in der Pflege pro Monat

Eine Analyse der Jobseite Indeed zeigt, wie stark und unterschiedlich der Personalmangel in der Pflege hierzulande ausgeprägt ist.

Deutschlandweit werden monatlich rd. 40.000 Stellen in der Pflege ausgeschrieben. Jede Vierte davon blieb im vergangenen Jahr länger als 2 Monate unbesetzt. Das hat eine aktuelle Untersuchung der Jobseite Indeed ergeben. Das Unternehmen untersuchte die Entwicklung in der Pflege in 40 der größten Städte Deutschlands (darunter die 16 Landeshauptstädte). Die Entwicklung der ausgeschriebenen Pflegestellen seit Beginn der Corona-Pandemie zeige, dass sich der Pflegenotstand in vielen Städten "deutlich verstärkt" habe, teilte Indeed am Donnerstag mit.

Fachkräftemangel in der Pflege verschärft sich weiter

Indeed-Ökonomin Annina Hering sagte:

"Der Jobmarkt in Deutschland ist letztes Jahr regelrecht explodiert – und mit ihm der Fachkräftemangel. 40.000 Stellen in der Pflege, die jeden Monat neu ausgeschrieben werden. Das ist eine enorme Zahl. Sie zeigt den großen Personalbedarf in diesem Bereich, der perspektivisch noch steigen wird."

Berlin stehe mit monatlich 2.390 ausgeschriebenen Pflegestellen "deutlich an der Spitze". Dahinter folgten Hamburg mit rd. 1.400 und München mit knapp 1.200 monatlichen Stellenangeboten für Pflegepersonal.

Während die Zahl der ausgeschriebenen Pflegejobs deutschlandweit im Schnitt um 44 % "in die Höhe geschnellt" sei, gebe es regional große Unterschiede.

So sei der Wert in der nordrhein-westfälischen Stadt Gelsenkirchen um 240 Prozentpunkte gestiegen. Im Vergleich zu Februar 2020 seien in der Stadt mit der höchsten Arbeitslosenquote Deutschlands demnach aktuell mehr als 3-mal so viele Stellen für Pflege unbesetzt.

Dahinter folgten Bielefeld und Darmstadt sowie die beiden Landeshauptstädte Schwerin und Saarbrücken, in denen sich die Ausschreibungen innerhalb von 2 Jahren mehr als verdoppelt hätten.

2.390 offene Pflegestellen pro Monat in Berlin

Mit nur einstelligen Prozentwerten fielen die Werte für Berlin, Bonn und Dresden hingegen tendenziell geringer aus. In Dresden seien zuletzt sogar noch weniger Stellen ausgeschrieben worden als vor der Pandemie.

In Schwerin und Gelsenkirchen sei mehr als jede zehnte Stellenausschreibung auf die Pflege zurückzuführen – deutschlandweite Höchstwerte und einzige Städte mit 2-stelligem Prozentwert.

Im Zuge der Pandemie habe sich dieser Wert in der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern um fast 60 % erhöht, in Gelsenkirchen um knapp 70 %.

Der Mediananteil aller 40 Städte belaufe sich auf 4,5 %.

Am anderen Ende der Städterangliste fänden sich München (2,1 %), Frankfurt am Main sowie Karlsruhe (jeweils 2,2 %).

Ökonomin: Pflege braucht bessere Löhne

Im Gegensatz zum starken Zuwachs in Schwerin sei der Anteil der Pflegestellen am Gesamtstellenaufkommen in München oder Karlsruhe während der Pandemie sogar zurückgegangen.

Jetzt müsse an den Stellschrauben gedreht werden, um die Arbeit in der Pflege attraktiver zu machen, forderte Hering. Dazu zählten in erster Linie

  • eine bessere Bezahlung
  • eine bessere personelle Ausstattung
  • Entwicklungsmöglichkeiten durch Aus- und Weiterbildung.

Diese Punkte seien nicht nur über Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in der Pflege zu leisten, sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu betrachten.

Trotz riesigen Personalbedarfs sieht die Ökonomin auch positive Aspekte: Pflege entwickle sich zu einem "richtigen Jobmotor" und böte vergleichsweise gute wie zukunftssichere Perspektiven für Berufstätige.

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