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Verdi gegen Zwangsmitgliedschaft

Mehmecke kontert: Keine Legitimation, für Pflegende zu sprechen

Sandra Mehmecke

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat die Pflegekammer Niedersachsen erneut harsch kritisiert und in einer Resolution "eine Kammer ohne Zwangsmitgliedschaft und Beitragspflicht" gefordert. Mit Unverständnis reagierte die angegangene Selbstverwaltung der Heilberufe in der Pflege.

Auf der 5. Konferenz des Verdi-Landesbezirks Niedersachsen-Bremen hatten 132 Delegierte laut Resolution "für eine Alternative zur niedersächsischen Pflegekammer" plädiert, schreibt der Verdi-Landesbezirk in einer Pressemitteilung vom Wochenende. Die Gewerkschaft fordert, alle Pflegekräfte in Niedersachsen zu befragen, "wie sie zu einer Kammer bzw. zu Alternativen stehen". "Pflegekammern haben den Auftrag, die Bevölkerung vor schlechter Pflege zu schützen. Die fehlenden Möglichkeiten, an den Rahmenbedingungen der Refinanzierung oder an den Arbeitsbedingungen etwas verändern zu können, machen die Pflegekammer jedoch zu einem zahnlosen Tiger", zitiert die Nordwest Zeitung aus der Resolution.

Kammerpräsidentin: "Das würde kein anderer Beruf akzeptieren"

"Verdi hat nicht die Legitimation, für die gesamte Berufsgruppe zu sprechen und schon gar keine Kompetenz, die Pflegefachberufe inhaltlich-fachlich weiterzuentwickeln", reagierte die Präsidentin der Pflegekammer Niedersachsen, Sandra Mehmecke, in einem exklusiven Statement für BibliomedPflege auf die Forderung der Gewerkschaft. Diese "sollte sich endlich auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege konzentrieren, anstatt die Pflegekammer durch ständiges Infragestellen eines Landesgesetzes zu attackieren", stellte Mehmecke klar.

Die Pflegekammer sei angetreten, um die Situation der professionell Pflegenden in Niedersachsen zu verbessern. "Die Pflege ist erwachsen geworden und muss für sich selbst einstehen. Dafür brauchen wir eine eigene und unabhängige Struktur", so die Kammerpräsidentin weiter: "Leider erleben wir erneut, dass Berufsfremde über die professionelle Entwicklung der Pflege entscheiden wollen. Das würde kein anderer Beruf akzeptieren."

Am Wochenende hatten Pflegende in Hannover wieder gegen die Pflegekammer protestiert.

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