Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, will kleine und mittelständische Pflegeeinrichtungen dabei unterstützen, die Arbeitsbedingungen der bei ihnen angestellten Pflegenden zu verbessern. Denn in vielen Einrichtungen kämen ausreichende Erholungsphasen und Wertschätzung zu kurz.
"Vielen Pflegeanbietern gelingt es offenbar nicht, in der täglichen Arbeit gute Arbeitsbedingungen umzusetzen", sagte Westerfellhaus am Mittwoch in Berlin.
Deshalb will er einen "Instrumentenkoffer" und ein Schulungsprojekt entwickeln lassen, mit denen die Einrichtungen unterstützt werden sollen, bewährte Ansätze für gute Arbeitsbedingungen zu implementieren.
"Es ist beeindruckend, dass Pflegeeinrichtungen, die ihre Mitarbeiter wertschätzen und ihnen gute Arbeitsbedingungen zur Verfügung stellen, kaum Probleme mit dem Fachkräftenachwuchs haben", sagte Westerfellhaus weiter.
bpa kritisiert "unreflektierte Äußerung" von Westerfellhaus
Kritik an dieser Aussage kommt vom Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa). Sie bedeute im Umkehrschluss, Einrichtungen mit Fachkräftemangel hätten keinen wertschätzenden Umgang mit ihren Mitarbeitern.
Diese "unreflektierte Äußerung" sei "ein Affront gegen diejenigen, die dafür sorgten, dass die Pflege in unserem Land immer noch flächendeckend gewährleistet ist", sagte bpa-Präsident Bernd Meurer. Die bpa-Mitgliedsunternehmen, die überwiegend mittelständisch geprägt seien, hätten in den vergangenen Jahren mit dafür gesorgt, dass 100.000 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in der Pflege geschaffen worden seien.