Wer einen Ausweg aus der Pflegemisere suche, dürfe nicht auf "Dequalifizierung und billigen Pragmatismus" setzen. Das hat die Pflegebeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion Heike Baehrens am Montag auf der Parteiplattform Vorwärts geschrieben. Gleichzeitig greift sie damit scharf private Pflegeanbieter an. Es sei nicht Pragmatismus, sondern Fatalismus, wenn etwa der Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege, Thomas Greiner, mehr Hilfs- und Betreuungskräfte fordere und Fachkräfte ausschließlich auf Aufgaben der medizinischen Behandlungspflege reduzieren wolle.
"Vielmehr brauchen wir eine Qualitäts- und Qualifizierungsoffensive", so Baehrens. Pflegefachpersonen brauchten Gestaltungsspielräume jenseits standardisierter Abläufe. Pflegerische Leistung könne keine Produktion nach Gebrauchsanweisung sein.
Zweifelsohne brauche es einen Personalmix in der Altenpflege. Gute Pflege könne aber nur gelingen, wenn jede dieser Professionen gut qualifiziert, sich ihrer je eigenen Aufgaben und Kompetenzen bewusst sei und das Zusammenspiel zwischen Hauswirtschaft, Betreuungskräften, Pflegehilfskräften und Fachpflegekräften gelinge.
Wichtig sei es, Barrieren zwischen den einzelnen Professionen in der Pflege abzubauen. Dazu sei es dringend notwendig, die in den Bundesländern sehr unterschiedlich organisierte Pflegehilfeausbildung nach bundesweit einheitlichen Standards weiterzuentwickeln.