Die Zahl ausländischer Beschäftigter in der Pflege ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Vor vier Jahren lag der Anteil ausländischer Altenpflegekräfte bei knapp sieben Prozent. Mittlerweile ist er auf elf Prozent gestiegen. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit in der vergangenen Woche in Nürnberg mit. Viele Beschäftigte stammen demnach aus den EU-Ländern Polen, Rumänien und Kroatien.
Der steigende Anteil von Pflegefachpersonen aus dem Ausland sei hauptsächlich Folge der hohen Arbeitskräftenachfrage. Vor allem bei Altenpflegekräften bestehe ein bundesweiter Mangel. Gesucht würden besonders examinierte Fachpersonen. Auf 15.300 gemeldete Stellen für Fachkräfte im April 2018 seien lediglich 3.000 arbeitslose Frauen und Männer gekommen. Ähnlich verhielt es sich in der Krankenpflege. Auf 12.100 gemeldete Stellen für Fachkräfte kamen lediglich 5.000 arbeitslose Bewerber.
Angesichts des Fachkräftemangels versuche die Bundesagentur, ausländische Pflegende zu einer Arbeit in Deutschland zu bewegen. So qualifiziert die Agentur mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit im Rahmen des Programms "Triple Win" Pflegefachpersonen aus Serbien, Bosnien und Herzegowina, den Philippinen und Tunesien für den deutschen Arbeitsmarkt.
In diesen Ländern gebe es einen Überschuss an ausgebildeten Pflegefachpersonen, die keine adäquate Beschäftigung im Herkunftsland fänden. Mittlerweile seien über das Programm 1.300 Pflegekräfte vermittelt worden.
Die Bundesagentur versuche zwar auch, bei jungen Leuten für eine Ausbildung in der Pflege zu werben oder Arbeitslose zu qualifizieren. Angesichts des großen Bedarfs an Pflegepersonal werde das aber kaum reichen. "Wir brauchen ausländische Kräfte und wollen diesen Menschen auch dauerhaft eine gute Perspektive bieten", sagte der Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit, Raimund Becker.