Wir müssen zunehmend interdisziplinär denken, auch über die Gesundheitsberufe hinaus, um die Versorgungsprobleme zu lösen. Davon ist Ulrike Höhmann von der privaten Universität Witten/Herdecke überzeugt. Der berufsbegleitende Masterstudiengang "Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz und chronischen Einschränkungen" schlägt genau in diese Kerbe. Sechs Semester lang studieren hier seit 2012 Gesundheits- und Nichtgesundheitsberufe zusammen, um gemeinsam an neuen Versorgungskonzepten zu arbeiten, zum Beispiel Pflegewissenschaftler, Mediziner, Physiotherapeuten und Sozialpädagogen mit Architekten, Historikern und Ökonomen.
"Die Resonanz der ersten beiden Absolventenjahrgänge ist positiv", weiß die Lehrstuhlinhaberin. Die Absolventen erhielten nach ihrem Studium einen Karriereschub, stiegen auf, bekämen anspruchsvollere Arbeitsfelder bei meist größeren Einrichtungsträgern oder machten sich auch selbstständig.
Einige Arbeitgeber schicken sogar regelmäßig Mitarbeiter nach Witten. Denn fester Bestandteil des Studiums ist ein Projekt, in dem über drei Semester – auch in der eigenen Einrichtung – neue Problemlösungen wissenschaftlich begleitet und vorangetrieben werden.
Die Gebühren für das Studium betragen pro Semester 2.000 Euro.
Aktuell ist die Uni Witten/Herdecke bundesweit die einzige Hochschule, die ein solches Studienkonzept anbietet. 15 Studierende können in jedem Wintersemester starten.