Die Waldkliniken Eisenberg und die Gewerkschaft Verdi haben einen bundesweit einmaligen Tarifvertrag ausgehandelt. Novum in der Kliniklandschaft ist nach Verdi-Angaben die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Außerdem erhalten die Beschäftigten mehr Geld und bessere Qualifizierungschancen.
Neun Prozent Gehaltserhöhung
Zentrale Neuerungen des Eisenberger Tarifs sind somit die schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich sowie Gehaltserhöhungen in zwei Stufen um insgesamt neun Prozent.
Darüber hinaus gibt es ab 2025 eine Sonderzahlung von 3.000 Euro pro Jahr. Zusätzlich bietet der Tarifvertrag verbesserte Bedingungen für Nacht- und Wochenendarbeit: Nachtzuschläge gelten nun bereits ab 20 Uhr.
Alle im Schichtdienst Tätigen, insbesondere Pflegepersonal, erhalten ein Anrecht auf sechs freie Wochenenden pro Quartal.
Mitarbeitenden stehen zudem bis zu 35 Stunden pro Jahr für Weiterbildung zur Verfügung.
Mit besseren Arbeitsbedingungen zu mehr Fachpersonal
Wertschätzung, gute Bezahlung und Freizeit zur Regeneration seien wichtig, um die Berufe im Gesundheitssystem attraktiv zu halten, sagte Klinikgeschäftsführer David-Ruben Thies am Dienstag.
"Nur so lässt sich dem Fachkräftemangel begegnen – und die medizinische Versorgung auch künftig sicherstellen."
Die Regelungen, die der Flächentarifvertrag des öffentlichen Diensts bereithalte, reichten dafür nicht aus, so Thies. Die Waldkliniken hätten deshalb mit Verdi eigene Verhandlungen aufgenommen.
Der Haustarifvertrag gilt seit 1. Juli 2023.
New Work in der Pflege
Die Waldkliniken Eisenberg in Thüringen sind die einzige universitäre Orthopädie Thüringens. In der F.A.Z.-Studie „Deutschlands bestes Krankenhaus“ wurde die Klinik seit 2019 fünfmal hintereinander als eines der fünf besten Krankenhäuser in der Kategorie 150 bis 300 Betten ausgezeichnet.
In der September-Ausgabe von Die Schwester | Der Pfleger berichtet Geschäftsführer Thies im Interview der Titelstrecke über New Work und seinen Ansatz der modernen Arbeitsgestaltung im Krankenhaus.