Der deutsche Pflegemarkt boomt und wächst rasant weiter. Mit rund 50 Milliarden Euro Umsatz sei der Markt für Pflegedienstleistungen schon heute das drittgrößte Segment im deutschen Gesundheitswesen. Bis 2030 werde sein Volumen weiter auf bis zu 85 Milliarden Euro wachsen. Das prognostizieren Mitarbeiter der Unternehmensberatung Roland Berger in ihrer neuen Studie „Wachstumsmotor Pflege“. Seit 2005 wachse der Pflegemarkt durchschnittlich knapp fünf Prozent pro Jahr und somit schneller als die Gesamtwirtschaft, heißt es in einer Mitteilung von Mittwoch.
Gleichzeitig werde damit der Wettbewerb sowohl um Personal als auch Marktanteile zunehmen.
Wer sich als Pflegeeinrichtung in diesem Markt behaupten wolle, müsse folgende fünf Faktoren in seiner Unternehmensstrategie berücksichtigen:
- Integrierte Geschäftsmodelle etablieren
Beispielsweise sollten Betreiber stationärer Einrichtungen unter einem Dach sowohl selbstständiges Wohnen als auch Pflegeangebote anbieten. - Prozesse digitalisieren
Hierunter fallen digitale Medikamentenmanagement- und Alarmsysteme, Dienstplansoftware und digitale Patientenakten. - Arbeitgeberattraktivität ausbauen
Neben Vergütung und flexiblen Arbeitszeitmodellen seien ein gutes Arbeitsklima und eine positive Führungskultur wichtig. - Qualitätsmanagement breiter aufstellen
Wichtig sei, dass individuelle Fehler früh erkannt und korrigiert würden. Auch die Servicequalität sollte regelmäßig geprüft werden. - Skaleneffekte heben
Einkaufsgemeinschaften, IT oder Verwaltungsfunktionen gemeinsam nutzen, gemeinsame Personalpool und Rotationssysteme könnten Kosten senken.