Der Intensivstation der Klinik für Anästhesiologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist es gelungen, die Sepsisrate um 61 Prozent innerhalb eines guten Jahres zu senken. Das sagte Steffen Weber-Carstens, leitender Oberarzt der Station, am Mittwoch zu Beginn der Sommerreise von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), der seine Tour durch die Bundesrepublik wie im Vorjahr an der Berliner Universitätsklinik startete. Mithilfe von Mitteln aus dem Programm "Wirksam Regieren" der Bundesregierung konnte die Klinik die Händehygiene deutlich verbessern, was zu einer geringeren Sepsisrate führte. Auf der Pilotstation sei die Händehygiene-Compliance seit Januar 2016 von 57 auf 91 Prozent gestiegen.
Ein wesentlicher Baustein des Programms sind regelmäßige Teammeetings. "Pflegekräfte und Ärzte treffen sich auf Augenhöhe", sagte Stationsleiterin Monique Schiele. Trotzdem sei die Umsetzung nicht einfach, gerade mit Blick auf externe Kollegen und die hohe Arbeitsbelastung. Weber-Carstens zufolge benötigt ein Arzt oder eine Pflegekraft rund 50 Minuten pro Schicht allein für die Händehygiene.
