Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) begeht am 5. Mai erneut den Internationalen Tag der Händehygiene, der seit 2009 jedes Jahr auf dieses symbolträchtige Datum fällt – eine Referenz an die fünf Finger beider Hände. Die diesjährige Kampagne steht unter dem Motto: "It might be gloves. It’s always hand hygiene." und rückt die korrekte Nutzung von medizinischen Einmalhandschuhen in den Mittelpunkt.
Händehygiene bleibt essenziell für Infektionsprävention
Die WHO betont die fünf Momente der Händehygiene im medizinischen und pflegerischen Alltag, bei denen entweder eine Desinfektion der Hände oder der Einsatz von Einmalhandschuhen erforderlich ist. Dabei soll in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, wann das Tragen von Handschuhen wirklich notwendig ist – und wann es aus infektionspräventiver Sicht unnötig oder sogar kontraproduktiv sein kann.
Nachhaltigkeit und Handschuhverbrauch
Die Kommission für Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen und in Einrichtungen und Unternehmen der Pflege und Eingliederungshilfe (ehemals Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention; KRINKO) hat bereits im vergangenen Jahr einen Kommentar veröffentlicht, der medizinische Situationen benennt, in denen Handschuhe erforderlich sind – etwa bei direktem Kontakt mit Blut, Schleimhäuten oder nicht intakter Haut. Zugleich weist die Kommission darauf hin, dass übermäßiger Handschuhverbrauch ökologische Ressourcen belastet und zu unnötigen Treibhausgasemissionen führt.
Während der COVID-19-Pandemie stieg der Verbrauch nach Angaben des aktuellen epidemiologischen Bulletins des Robert Koch-Instituts (RKI) erheblich: Ein großes Universitätsklinikum verbrauchte allein im April 2020 rund 1,5 Millionen Handschuhe.
WHO fordert mehr Compliance-Messungen
Die WHO empfiehlt Krankenhäusern, bis 2026 verstärkt Compliancemessungen zur Händehygiene durchzuführen, um die korrekte Umsetzung zu verbessern. Der medizinische Fortschritt zeige, dass durch effektive Basishygiene nosokomiale Infektionen reduziert werden können. Das RKI unterstützt diese Maßnahmen durch Wissenstransfer und Kommunikation.