Anke Hahnenberger ist die „Pain Nurse des Jahres 2013". Die Projektmanagerin des Klinikums Hildesheim konnte die Jury mit der Entwicklung eines einheitlichen Gesamtkonzepts für die stationäre, multimodale Schmerztherapie überzeugen. Im Rahmen unseres Top-Themas „Pain Nurses" stellt sie ihr Gewinnerkonzept exklusiv vor.
Anke Hahnenberger hat als pflegerische Leitung in den vergangenen vier Jahren acht Schmerzkliniken der Rhön-Klinikum AG aufgebaut, in denen chronische Schmerzpatienten im Rahmen einer zweiwöchigen vollstationären Betreuung umfassend therapiert werden. Ihre Pionierarbeit, durch die im Jahr 2012 allein 1200 Patienten erfolgreich behandelt wurden, hat die vierköpfige Jury besonders beeindruckt und ihr deshalb die begehrte Auszeichnung „Pain Nurse des Jahres 2013" verliehen. Damit hat sich die 37-Jährige gegen mehr als 40 Mitbewerber durchsetzen können.
„Ich bin sehr erleichtert, weil nun eine große Anspannung von mir abfällt", gab Anke Hahnenberger kurz nach Bekanntgabe zu. „Natürlich bin ich auch ein wenig stolz, dass das, was man sich über Jahre hart erarbeitet hat, Anerkennung findet."
Seit 2012 würdigt der Schmerzspezialist Mundipharma besonderes Engagement von Pflegefachpersonen mit der Verleihung des Preises „Pain Nurse des Jahres". Das Ziel: Dieser besonderen Versorgungsleistung ein Gesicht zu geben. Ausgezeichnet werden bundesweit Pain Nurses oder algesiologisches Fachpersonal, die sich mit herausragenden Projekten im Bereich des Schmerzmanagements für ihre Patienten einsetzen. Ein wissenschaftlicher Beirat, bestehend aus vier pflegerischen und medizinischen Schmerzexperten, wählt den Preisträger aus. Zu den standardisierten Bewertungskriterien zählen neben der fachlichen Qualifikation vor allem die Projektleistungen, interdisziplinäre Zusammenarbeit und Engagement für die Patienten.
Großes Fachwissen, interdisziplinäre Zusammenarbeit, Koordinationsstärke, hoher Praxisbezug und immer die Patienten im Auge – das zeichne die Preisträgerin nach Ansicht der Jury aus. „Anke Hahnenberger hat sich in außergewöhnlich engagierter Weise für eine Verbesserung von chronischen Schmerzpatienten eingesetzt und Qualitätsstandards etabliert", hob Prof. Dr. Jürgen Osterbrink von der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg seitens des wissenschaftlichen Beirats der Initiative hervor. Durch ihre Arbeit werde ermöglicht, dass Schmerzpatienten wieder ein selbstständiges und aktives Leben führen können, Eigenverantwortung übernehmen sowie die körperlichen und seelischen Belastungen geringer werden. Das Besondere sei zudem, dass mit Anke Hahnenberger vom Klinikum Hildesheim eine pflegerische Mitarbeiterin beauftragt wurde, ohne Hilfestellung ein solches Konzept zu entwickeln und gleich mehrere Schmerzkliniken aufzubauen.
„Die Ansprüche, die an eine Fachpflegekraft in der stationären Schmerztherapie gestellt werden, sind äußerst umfassend", gibt Anke Hahnenberger zu bedenken. Dementsprechend enthält das von ihr entwickelte Gesamtkonzept für Schmerzkliniken ein ganzes Bündel an Therapiebausteinen – angefangen von morgendlichen Pflegesprechstunden über die Leitung von Nordic-Walking-Trainings bis hin zur systematischen Schmerzerfassung. Trotz aller fachlichen Komplexität liegt Anke Hahnenberger vor allem eins am Herzen: „Für die Menschen da zu sein, sich Zeit zu nehmen und ihnen zuzuhören – das sind die besten pflegerischen Therapieansätze."