In Baden-Württemberg fehlen Kapazitäten, um Pflegeauszubildenden Praxiseinsätze in der stationären Akutpflege zu ermöglichen. Das geht aus der bereits im September erfolgten Antwort des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration in Baden-Württemberg auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Landtag hervor. Darin heißt es:
"Problemanzeigen bestehen noch auf dem Gebiet der Sicherstellung aller Praxiseinsätze. Hier bedarf es noch einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Sektoren im Pflege- und Gesundheitswesen."
Nach Ministeriumsangaben gelinge es Trägern der praktischen Ausbildung des ambulanten Sektors nicht, in ausreichender Zahl Kliniken als Kooperationspartner zu gewinnen. Den Auszubildenden droht damit die Nichtzulassung zum Examen, da ihnen nötige Nachweise von Pflichteinsatzstunden fehlen.
Parallel dazu ist die Zahl der Pflegeschülerinnen und -schüler, die im vergangenen Jahr ihre Ausbildung begonnen haben, um 10,9% auf 6.347 gesunken.
Mögliche Ursachen für diesen Rückgang sieht das Sozialministerium in "pandemiebedingten Auswirkungen, die den persönlichen Kontakt zwischen Einrichtungen und Ausbildungsinteressierten erschwerten bzw. unmöglich machten". Einreisehindernisse für Bewerberinnen und Bewerber aus dem Ausland könnten ebenso ursächlich sein wie Unsicherheiten der Schul- und Ausbildungsträger im Umgang mit den neuen und komplexen rechtlichen Anforderungen der generalistischen Ausbildung.
Hinzukommt, dass 17,26% derjenigen Pflegeschülerinnen und -schüler, die ihre Ausbildung 2020 begonnen hatten, diese bis Jahresmitte 2021 abgebrochen haben.