Das Krankenhaus Bethanien im niederrheinischen Moers hat die Vier-Tage-Woche Anfang Juli probeweise auf einer Palliativstation eingeführt. Über die bisherigen Erfahrungen sprachen wir mit dem stellvertretenden Pflegedirektor Andre Filipiak.
Herr Filipiak, wie verläuft die Umsetzung der Vier-Tage-Woche?
Anfangs waren alle positiv gestimmt, doch leider herrschte schnell immer mehr Unzufriedenheit. Die verlängerten Dienstzeiten haben beispielsweise zu Schwierigkeiten im Privatleben und einer hohen Erschöpfung des Pflegepersonals geführt. Auf der Pilotstation sind wir daher nach sechs Wochen auf Wunsch des Teams wieder zu den alten Dienstzeiten zurückgekehrt.
Welchen Schluss ziehen Sie aus dem Experiment?
Die Rückmeldungen der Mitarbeitenden haben erneut gezeigt, wie wichtig es heute ist, sich im Pflegemanagement modern aufzustellen und Arbeitszeiten flexibel an den Wünschen des Personals auszurichten. Daher bieten wir die Vier-Tage-Woche auf Wunsch weiter an. Im Monat September werden wir fast auf jeder peripheren Station vereinzelte Mitarbeiter in der Vier-Tage-Woche haben.
Wie setzen Sie die Vier-Tage-Woche um?
Mitarbeitende in der Vier-Tage-Woche unterliegen folgender Regelung: kein Arbeitsturn länger als acht Tage am Stück, keine kurzen Wechsel, idealerweise Ende des Turn mit Nachtdienst, weil so ein längeres Frei am Stück möglich ist. Übrigens hat eine aktuelle Mitarbeiterbefragung im Rahmen einer Bachelorarbeit gezeigt, dass mindestens 75 Prozent zufrieden mit ihren Dienstzeiten sind. Nicht
zuletzt ermöglicht unser Springerpool, flexible Arbeitszeiten anzubieten und umzusetzen.
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