In Bayern will die zuständige Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach (CSU) die Interessenvertretung der Pflegekräfte stärken. Gelingen soll das unter anderem mit einem verpflichtenden Berufsregister für Pflegefachpersonen, das die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) führen soll. Gerlach verspricht sich davon mehr Klarheit über die Zahl der Pflegekräfte im Land sowie über deren Altersstruktur und Qualifikationsniveau.
VdPB soll Weiterbildungsordnung für Bayern angehen
Außerdem seien mithilfe des Registers Versorgungsrisiken und Versorgungslücken frühzeitig zu erkennen, sodass ausreichend Zeit bliebe, mit geeigneten Maßnahmen gegenzusteuern.
Das Berufsregister ist Teil eines Gesetzentwurfs zur Reform und Weiterentwicklung der VdPB, dessen erste Lesung am Mittwoch im Landtag war. Mit dem Entwurf soll die VdPB auch den Auftrag erhalten, eine Weiterbildungsordnung zu erstellen.
Registrierungspflicht, aber keine Beitragspflicht
Insgesamt gehe mit dem Vorhaben eine Weiterentwicklung der VdPB einher, die letztlich dafür sorgen werde, den Pflegeberuf attraktiver zu machen und eine starke Interessenvertretung der Pflegekräfte zu etablieren, betonte Gerlach.
"Denn mit der Registrierungspflicht geht nicht zugleich eine Pflichtmitgliedschaft und Beitragspflicht für Pflegefachkräfte einher. Es steht vielmehr allen Pflegefachkräften weiterhin frei, Mitglied bei der VdPB zu werden."
Die Registrierung solle möglichst einfach erfolgen und digital. Mit nur wenigen Klicks sollen sich Pflegefachkräfte registrieren können.
Stärkung der Interessenvertretung
Die VdPB ist 2018 gegründet worden, bislang zählt sie rund 3.500 Mitglieder. Gerlach unterstrich:
"Mein Ziel ist es, dass sich deutlich mehr Pflegekräfte für eine Mitgliedschaft entscheiden. Deshalb werden wir verstärkt darüber informieren, welchen Nutzen beruflich Pflegende davon haben. Wer sich aktiv einbringt, stärkt seinen Berufsstand."