Für 6. und 7. März hat die Gewerkschaft Verdi alle Beschäftigten der öffentlichen Berliner Krankenhauskonzerne Vivantes und Charité – Universitätsmedizin Berlin sowie beim Jüdischen Krankenhaus zum Warnstreik aufgerufen. Pflegepersonal, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Hebammen und weitere Krankenhausbeschäftigte würden an diesen Tagen ihre Arbeit niederlegen, teilte Verdi am Montag mit.
Pflegepersonal fordert 10,5 Prozent Lohnerhöhung
Pflegefachperson Anja Voigt vom Vivantes Krankenhaus Neukölln sagte:
"Anstatt für Inflationsausgleich zu sorgen, wollen die Arbeitgeber bei Krankenhäusern in finanzieller Schieflage sogar Lohnkürzungen möglich machen. Entsprechend groß ist die Wut bei mir und meinen Kolleginnen und Kollegen. Wir werden nicht für die Gesundheitspolitik der letzten Jahre bezahlen."
Pflegefachperson Renate Schaffernicht von der Charité ergänzte:
"Wir halten die Gesundheitsversorgung dieser Stadt jeden Tag am Laufen. Doch von Anerkennung und Wertschätzung keine Spur! Wir halten an unserer Forderung fest: 500 Euro mehr für alle und 10,5 Prozent Lohnerhöhung."
Verdi rechnet mit einer hohen Streikbeteiligung. Die betroffenen Klinikbetreiber sollten schon jetzt verschiebbare Operationen und Behandlungen für die beiden Tage verlegen.
Bislang keine Einigung für den Notdienst
Eine Notdienstvereinbarung gebe es bislang nicht. Die Krankenhausbetreiber würden dazu aufgefordert, alle Möglichkeiten des Patientenmanagements zu nutzen, um die Bettenkapazitäten frühzeitig an die zu erwartende Streikbeteiligung anzupassen und so das Streikrecht der Beschäftigten in diesen Bereichen zu wahren.
Zuletzt boten die kommunalen Arbeitgeberverbände an, die Löhne zum 1. Oktober 2023 um drei Prozent sowie zum 1. Juni 2024 um zwei Prozent zu erhöhen.
Nach Angaben des Tagesspiegel verfügen Charité, die Vivantes-Kliniken und das Jüdische Krankenhaus zusammen über fast 10.000 der circa 22.500 Klinikbetten in Berlin.