Resilienz, Pflegepersonalbedarf, Kompetenzen ausländischer Pflegender, Ethik im OP, Innovationen und Besonderheiten der Anästhesie, Vorbehaltsaufgaben, Notfallpflege – bereits der erste Tag des Deutschen Fachpflegekongresses und Deutschen OP-Tags (DFK) – vom 26. bis 27. September in Münster – war gespickt mit einer Vielzahl fachpflegerischer Inhalte.
"Ein Kongress, der sich mit unseren Themen beschäftigt", betonte der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste (DGF), Dominik Zergiebel, zur Eröffnung am Donnerstag im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland. Der von der DGF veranstaltete und vom Bibliomed Verlag organisierte Kongress setze sich insbesondere mit pflegepolitischen Themen auseinander.
DGF: Pflegekompetenzgesetz weiterentwickeln
"Wir haben ein Pflegekompetenzgesetz, das Chancen, aber auch Grenzen beinhaltet", sagte Zergiebel. Viele Fragen seien in dem Zusammenhang zu diskutieren und klarzustellen: "Was sind unsere Tätigkeiten in unseren Fachbereichen? Was zeichnet uns aus? Welche Bildungsabschlüsse brauchen wir?" Als Stichwörter nannte Zergiebel „Scope of Practise“ und Weiterbildungsordnung. „Wie baut man das System weiter? Welche Relevanz erhält die Fachpflege zukünftig?“, fragte Zergiebel. Zu klären sei vor allem, wie die Patienten, aber auch die Pflegenden zu schützen seien.
"Wir werden das Thema in die Gremien der Politik, in den Deutschen Pflegerat und in die Pflegekammern tragen", versprach der DGF-Vorsitzende. Dazu bedürfe es aber Unterstützung und so warb er für einen konstruktiven Austausch auf dem Kongress. "Denken Sie immer daran, was unsere Profession ausmacht und wo unser Ziel dahintersteckt."
DFK-Jubiläum und Kongress-Historie
Die DGF feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass blickte der ehemalige, langjährige Vorsitzende Lothar Ullrich auf die Anfänge des Kongresses zurück. Das Augenmerk habe damals darauf gelegen, eigenständig "einen Kongress zu machen, der von Pflegenden für Pflegende ist", kein Anhängsel eines medizinischen Kongresses wie sonst so oft üblich. "In diesem Jahr haben wir die stolze Anzahl von 750 angemeldeten Teilnehmern", so Ullrich und ergänzte, dies sei "eine gute Bestätigung für das Fortschreiten des Kongresses".
Die stellvertretende DGF-Vorsitzende Christa Keienburg hob die Bedeutung des Pflegeberufs hervor. "Unser Beruf ist es wert, sich dafür einzusetzen." Viel zu lange hätten sich Pflegende darüber definiert, was sie alles nicht zu tun haben. Es sei an der Zeit, umzudenken. Pflegende sollten sich darüber definieren, was sie können und was sie sind. So richtete sie einen Appell ans Auditorium: "Ich will Ihnen Mut zusprechen. Mut, voranzugehen, Ihre Kompetenzen zu zeigen und zu leben und Ihre Befugnisse einzufordern."