Historische Pflege- und Medizinobjekte aus dem Vivantes Museum im Klinikum Spandau sind ab sofort digital zugänglich. Das teilte Vivantes am Freitag mit. Die Sammlung ist auf der Plattform "museum-digital" abrufbar und umfasst Exponate aus über 100 Jahren Krankenhausgeschichte.
Zum 75. Geburtstag von Christa Wrobel, die das Museum über Jahrzehnte aufgebaut hat, gingen erste Teile der Sammlung Mitte Dezember online. Jedes Exponat ist mit Foto, Beschreibung und Hintergrundinformationen versehen.
Von der Zwangsjacke zur digitalen Sammlung
Die Entstehung des Museums begann mit einer Rettungsaktion: Eine gefundene Zwangsjacke sollte entsorgt werden, doch Wrobel erkannte ihren historischen Wert. Heute umfasst die Sammlung rund 800 Objekte, darunter chirurgische Instrumente von 1910, Glas-Infusionssysteme und handgeschriebene Stationsanweisungen aus der Nachkriegszeit. "Jedes Objekt erzählt ein Stück Pflegegeschichte und oft auch ein Stück Menschlichkeit", sagt Wrobel.
Historische Pflegetrachten und Lehrmittel
Besonders eindrücklich sind alte Pflegetrachten mit Faltenhauben und Schwesternbroschen. "Es war ein feierlicher Moment, als uns Frau Oberin die Brosche überreichte", erinnert sich Wrobel. Auch Lehrmittel und Stationstagebücher geben Einblicke in die Ausbildung der 1950er- und 1960er-Jahre.
Das physische Museum im Klinikum Spandau kann nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden. Es befindet sich im Verwaltungsgebäude, ist jedoch nicht barrierefrei.
