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Intensivpatienten

Untersuchung zu Prädiktoren bei Weaningversagen

Eine Forschungsgruppe untersuchte Prädiktoren für ein Weaningversagen bei beatmeten Intensivpatienten.

Eine Forschungsgruppe hat in einer Meta-Analyse 145 Prädiktoren für Weaningversagen bei erwachsenen Patienten untersucht. Die Forschenden fassten Patientencharakteristika zusammen, die mit einem Weaningversagen einhergehen können. Die Ergebnisse sollen helfen, Patienten mit einem höheren Risiko für eine komplizierte Beatmungsentwöhnung zu erkennen und die Patientensicherheit auf Intensivstationen zu verbessern, meldete das Deutsche Ärzteblatt am Montag.

Jeden Tag müssten beruflich Pflegende sowie Medizinerinnen und Mediziner anhand von Patientendaten und Untersuchungen entscheiden, ob die künstliche Beatmung fortzuführen oder eine Entwöhnung möglich sei. Daher seien Prädiktoren zu den Risikofaktoren, die mit einer großen Evidenzdichte valide herangezogen werden können, besonders wünschenswert, erklärte der Erstautor der Studie, Fritz Sterr, Doktorand am Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Witten/Herdecke (UW/H).

Die 145 wissenschaftlich untersuchten Prädiktoren aus insgesamt 140 analysierten Studien gliederten die Forschenden in vier Bereiche auf: "bildgebende Verfahren", "physiologische Parameter", "Scores und Indizes" sowie "Maschinelle Lernmodelle".

Nur wenige Prädiktoren haben eine robuste Evidenz

Nur wenige der Prädiktoren weisen nach Angaben der Forschenden eine robuste und zuverlässige Evidenz auf. Im Sinne der Patientensicherheit empfiehlt die Forschungsgruppe, dass sich Behandelnde daher auf diese verlassen sollten. Um abzuschätzen, wie gut die Spontanatmung eines Patienten ist, der nach einer Zeit der maschinellen Beatmung vom Beatmungsgerät entwöhnt werden soll, könnten verschiedene Bewertungsschemata in Kombination hilfreich sein.

"Die stärkste Evidenz wurde für den Frequenz-Volumen-Atemindex (Rapid shallow breathing index, RSBI), Diaphragm Thickening fraction (DTF), die Atemfrequenz (respiratory rate, RR), den Horovitz-Quotient (das Verhältnis des arteriellen Sauerstoffpartialdrucks (paO2) zur inspiratorischen Sauerstoffkonzentration (FiO2); paO2/Fio2, P/F Ratio), die Exkursion des Zwergfells (diaphragm excursion), den maximalen Inspirationsdruck (maximal inspiratory pressure, MIP), das Atemzugvolumen (tidal volume, Vt) und den Glasgow Coma Scale (GCS) ausgemacht", fasste das Ärzteblatt zusammen.

Weaning-Kandidaten sollten stets auf mehrere Prädiktoren hin geprüft werden, empfehlen die Autoren. "Genauso wie in allen anderen Bereichen der Medizin und Pflege reicht es auch beim Weaning nicht aus, einzelne Faktoren wie Herz- und Atemfrequenz, Druckvolumen oder den Zustand der Atemhilfsmuskulatur losgelöst voneinander zu betrachten. Die Zusammenschau ist entscheidend", erklärte Sterr.

Studien zufolge liegt die Sterblichkeitsrate künstlich beatmeter Patientinnen und Patienten liegt in deutschen Krankenhäusern bei über 40 Prozent.

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