Für Beschäftigte in Pflege und Medizin gilt ab sofort bundesweit die einrichtungsbezogene Impfpflicht. Das betroffene Personal muss nun nachweisen, gegen Corona geimpft oder von COVID-19 genesen zu sein. Während die einzelnen Bundesländer die Impfpflicht unterschiedlich regeln, zeigen aktuelle Umfrageergebnisse, wie Pflegende grundsätzlich zu dieser Impfpflicht stehen.
Pflegende haben Angst vor Impfnebenwirkungen
Von insgesamt 1.700 befragten Pflegenden hätten 82 % angegeben, bereits vollständig geimpft zu sein. Etwa 18 % seien somit nicht geimpft. Von diesen befragten Ungeimpften wollten sich wiederum rd. 61 % auch in Zukunft nicht impfen lassen. Das teilte das Job- und Karriereportal für Gesundheitsberufe, Medwing, am Montag mit und verwies auf eine eigene Online-Umfrage unter vornehmlich examinierten Gesundheits- und Krankenpflegenden in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen sowie unter Pflegehelfenden.
Knapp 20 % der ungeimpften Pflegenden wollten sich demnächst impfen lassen, etwa 18 % seien noch unentschlossen.
Gründe gegen eine Impfung seien primär Angst vor Impfnebenwirkungen (56 %) und der fehlende Glaube an die Schutzimpfung (69 %; Mehrfachnennungen waren möglich).
Impfung gegen Corona, um Pandemie so schnell wie möglich zu beenden
Die Hälfte derjenigen, die demnächst eine Impfung planen, täten dies aus Angst vor einer Corona-Erkrankung. Ein Viertel von ihnen habe auf die einrichtungsbezogene Impfpflicht verwiesen.
40 % aller Befragten seien allerdings gegen diese Impfpflicht, 42 % dafür, 18 % hätten sich enthalten.
Für die Befürworterinnen und Befürworter spielten Eigen- sowie Fremdschutz gegenüber den zu pflegenden Personen eine Rolle und der Wunsch, die Pandemie so schnell wie möglich hinter sich lassen zu können.
Gegnerinnen und Gegner hätten mit dem Recht auf freie Selbstbestimmung argumentiert. Außerdem sähen viele die Schutzwirkung als nicht erwiesen an und fürchteten einen drohenden Personalengpass.
20 % wollen Pflegeberuf aufgeben
Insgesamt 20 % der Befragten planten zudem, den Pflegeberuf innerhalb der nächsten 12 Monate aufzugeben. Gründe seien unter den möglichen Mehrfachantworten v. a. der belastende Arbeitsalltag (45 %), die Corona-Pandemie (47 %), Unzufriedenheit mit dem Gehalt (40 %) und die Arbeitszeiten (35 %).
Die Umfrage erfolgte zwischen 21. Februar und 7. März dieses Jahres.
Anfang März hatte die Alice Salomon Hochschule Berlin Ergebnisse einer ähnlichen Online-Befragung veröffentlicht. Thema: Impfquoten und Folgen des Betretungsverbots in der Pflege.