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DKI

Umfrage: Klinikatlas voller Fehler

Der vom Bundesgesundheitsministerium gestartete Klinikatlas spielt für vier von fünf Krankenhäuser fehlerhafte Daten aus. Dies zeigt eine Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), die laut diesem repräsentativ ist. Neben falschen oder fehlenden Daten zu Fallzahlen, Bettenzahlen und Notfallstufen wird auch die Personalausstattung häufig nicht korrekt wiedergegeben, kritisieren die befragten Krankenhäuser. 

"Angeblich haben wir zu wenig Personal und gehören im Pflegebereich in das unterste Quartil. Wie das sein kann, wenn man nicht einmal die PPUG reißt, ist mir bislang ein Rätsel", heißt es in einer der zahlreichen Freitextantworten. Ein anderes Haus moniert, dass Leasingkräfte im Pflegebereich in der Darstellung nicht berücksichtigt würden, was einen völlig falschen Pflegepersonalquotienten ergebe. 

Als weitere exemplarische Fehler nennt das DKI:

  • "Falsche Adressen, Krankenhausnamen oder Krankenhausträger."
  • "Abteilungen fehlen komplett, falsche Fallzahlangaben, beziehungsweise komplett fehlende Fallzahlen. Palliativbehandlung, Differenzen von zum Teil 1.000 Prozent bei einzelnen Eingriffen."
  • "Fehlender Ausweis von Zentren (zum Beispiel Brustkrebs)."
  • "Ganzer Standort vergessen!"

"Lauterbachs Klinik-Atlas ist von vorne bis hinten mit massiven Fehlern belastet, die die Patientinnen und Patienten völlig in die Irre leiten", sagte Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß. Dass eine solche Suchmaschine nicht komplett fehlerfrei sei und laufend weiter verbessert werde, sei allen bewusst. "Wenn aber vier von fünf Kliniken eklatante Fehler und Falschdarstellungen feststellen, sollte das dem Minister endlich zu denken geben."

Im Klinikatlas des BMG wird das Pflegepersonal mit dem Pflegequotienten dargestellt, der den Aufwand der Pflegebetreuung in Bezug zur Anzahl des Pflegepersonals setzt. Allerdings ist der Quotient haus- und nicht abteilungsbezogen. Diese Vorgehensweise sorgt insofern für Kritik, dass der Quotient so nur verschwommene Informationen über jene Abteilung gibt, über die der Webseitenbesucher Auskunft will. Die Ärztezahlen, die demnächst in den Klinikatlas eingefügt werden, sollen hingegen abteilungsbezogen ausgewiesen werden.

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