Für ambulante Wohngemeinschaften (WGs) der Intensivpflege reichen 10 Corona-Schnelltests pro Patientin oder Patient und Monat nicht aus. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste (DGF) am Mittwoch hingewiesen.
Zwar seien Reihentests in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen der richtige Weg. In der stationären Altenhilfe stünden allerdings 20 Tests pro Bewohnerin oder Bewohner monatlich zur Verfügung. Auf diese Zahl müssten auch die Antigen-Schnelltests in ambulanten Intensivpflege-WGs erhöht werden, forderte der erste Vorsitzende der DGF, Lothar Ullrich. Denn die Tests trügen maßgeblich zum Schutz gefährdeter Risikogruppen bei und hälfen, Infektionsketten schnell zu erkennen sowie frühzeitig zu unterbrechen.
"Wird in diesem sensiblen Bereich nicht umfassend getestet, erhöht sich auch das Risiko, dass sich Fachpflegepersonal infiziert"
Bei einem durchgängigen Personalschlüssel von 1:3, dem Einsatz von Therapeutinnen und Therapeuten, Haus- sowie Fachärztinnen und -ärzten seien 10 Tests nicht ausreichend.
Die Gefahr sei groß, dass die hochvulnerable Gruppe der tracheotomierten und/oder beatmeten Patientinnen und Patienten im außerklinischen Setting nicht ausreichend geschützt sind.
"Wird in diesem sensiblen Bereich nicht umfassend getestet, erhöht sich auch das Risiko, dass sich Fachpflegepersonal infiziert", sagte Ullrich. Nicht selten komme es vor, dass Intensivpflegende parallel in Kliniken und bei ambulanten Intensivpflegediensten arbeiten.
"Stecken sich diese Fachkräfte durch unzureichende Testungen an, wäre das – bei dem ohnehin ausgeprägten Personalmangel – fatal."