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World Health Summit

So wollen Kliniken den Pflegeberuf attraktiver machen

Mehrere Kliniken fordern gemeinsam mehr Kompetenzen und Autonomie für Pflegepersonal. Auf dem Foto ist eine Pflegefachperson des Universitätsklinikums Regensburg zu sehen.

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin hat gemeinsam mit weiteren deutschen Kliniken ein Positionspapier zur "Professionalisierung der Pflege mit zeitgemäßen Berufs- und Kompetenzmodellen" formuliert. Kernelemente darin sind die Stärkung der Kompetenz und Autonomie von Pflegefachpersonen. Der Pflegeberuf werde damit wesentlich attraktiver und biete größere Chancen für die berufliche Weiterentwicklung, teilte die Unimedizin in der Vorwoche mit.

35.000 fehlende Pflegefachpersonen

Am Monatg haben die Verantwortlichen um Charité-Vorstand für Personal und Pflege, Carla Eysel, ihre Vorschläge auf dem World Health Summit, dem Weltgesundheitsgipfel, an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) überreicht.

Anlass für das Paper ist der Mangel an Pflegefachpersonen, den die Charité auf rund 35.000 Pflegefachpersonen im deutschen System beziffert. Über strukturelle Veränderungen müsse es gelingen, "weitaus mehr Fachkräfte für eine zukunftsfähige Krankenversorgung" zu gewinnen. Nötig sei ein eigener Handlungsrahmen für akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen. Laut Positionspapier könnte dazu zählen: 

  • Verordnung von Heil- und Hilfsmitteln
  • Medikamentenmanagement
  • Anordnung und Durchführung von Interventionen (Wundversorgung, Stomaversorgung)
  • Durchführung von Impfungen und Ultraschalluntersuchungen

Eysel erläuterte:

"Unseren Pflegekräften fehlt es an Autonomie, da sie beispielsweise nicht befugt sind, eigenständig zu impfen, Medikamente zu verschreiben und ab Master-Level Diagnosen zu stellen."

Akademische Aufwertung von Pflegepersonal

Mögliche Lösungsstrategien sieht die von der Charité initiierte Gruppe daher in der Stärkung der Kompetenz und Autonomie von Pflegefachpersonen durch eine Ergänzung des Pflegeberufegesetzes. Der Grad der Autonomie richte sich dabei nach dem erreichten Ausbildungsniveau. Ein angemessener Qualifikations- und Besoldungsmix entspreche den jeweiligen Anforderungen der einzelnen Stationen und Kliniken. So würden klinische Karrieremöglichkeiten für Pflegefachpersonen geschaffen, der Beruf werde attraktiv und internationale Fachkräfte seien gut zu integrieren.

Eysel:

"Nur durch die Festlegung international anschlussfähiger Standards, die den regionalen Bedürfnissen und Bedingungen Rechnung tragen, können wir die Exzellenz der Pflege, und auch die Attraktivität des Berufs sichern, die notwendig ist, um den aktuellen Standard an medizinischer Versorgung für die Zukunft zu sichern."

Mit der Aufnahme von Qualitätsindikatoren wie dem Ausbildungsstand sowie der Pflegepersonalausstattung in das neue Transparenzregister lasse sich zudem ein Anreiz schaffen, die Quoten akademisch qualifizierter Pflegfachpersonen zu steigern. Eine angemessene Ausstattung des stationären Bereichs mit Pflegefachpersonen sei für Patientinnen und Patienten gut nachzuvollziehen und habe in Ländern, in denen sie als Nurse-to-Patient-Ratio eingeführt worden sei, bereits nachweislich zur Qualität der Krankenversorgung beigetragen.

Das Positionspapier haben folgende Kliniken mitunterzeichnet: 

  • Deutsches Herzzentrum Charité
  • RKU – Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm
  • Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • Universitätsklinikum Münster
  • Klinikum Mittelbaden

 

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