Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) will die Sicherheitskultur der professionellen Pflege stärken. Das Projekt "Prävention in Organisationen der ambulanten Pflege (PriO-a)" soll den Wissensstand dazu im ambulanten Pflege-Setting fördern, in der Praxis für Pflegesicherheit sensibilisieren und Impulse für ein positives Arbeitsklima setzen.
Gesundheitsschutz Pflegebedürftiger stärken
Bislang sei eine Sicherheitskultur in Deutschland zu wenig etabliert, teilte das ZQP in einer Presseaussendung am Mittwoch mit. Dabei sei Pflegesicherheit hochrelevant für den Gesundheitsschutz pflegebedürftiger Menschen. Diese seien "im Rahmen der pflegerischen Versorgung zum Teil erheblichen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt, z. B. bei der Medikation, Wundversorgung, Ernährung oder Hygiene; auch Gewaltvorkommnisse stellen eine entsprechende Gefährdung dar".
Eine Sicherheitskultur könne zur Prävention bzw. Verringerung solcher Risiken in der professionellen Pflege beitragen. Eine solche Kultur betreffe "Eigenschaften, Haltungen und Kompetenzen von Organisationen und Personen […], die im Verbund dafür sorgen, dass der Sicherheit der zu versorgenden Menschen höchste Aufmerksamkeit zukommt".
Sicherheitskultur sei somit eine Grundvoraussetzung für gelingendes Qualitäts- und Risikomanagement. Ihre nachhaltige Etablierung könne zudem das Arbeitsumfeld für Pflegende attraktiver machen.
Projekt läuft bis 2026
Im Rahmen des bis ins Jahr 2026 laufenden Projekts werde das ZQP 15 Pflegedienste unterschiedlicher Trägerschaft bundesweit begleiten. Am Ende des Projekts soll ein "Werkzeugkoffer" mit praktisch nutzbaren Materialien für die Pflege erstellt und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus soll ein zentrales, frei zugängliches digitales Berichts- und Lernsystem (CIRS: Critical Incident Reporting System) für ambulante Dienste und stationäre Einrichtungen entwickelt werden.
Partner des Projekts
Zu den Projektpartnern gehören: AWO Bundesverband, Deutscher Caritasverband, Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung, Deutsches Rotes Kreuz, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband – Gesamtverband, Arbeitgeber- und BerufsVerband Privater Pflege, Arbeitsgemeinschaft Privater Heime und Ambulanter Dienste Bundesverband, Bundesarbeitsgemeinschaft Hauskrankenpflege, Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen, Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste, Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe, Aktionsbündnis Patientensicherheit.