Robotik und Digitalisierung können in Zeiten von Personalmangel, Arbeitsintensität und Zeitnot dazu beitragen, die Versorgungsqualität in der Pflege zu erhalten oder sogar zu verbessern. Für den Deutschen Pflegerat (DPR) ist dabei allerdings wichtig, dass Qualitätsstandards eingehalten und Vernetzungen mit allen Beteiligten in der Pflege optimiert werden. Effizienz und Kosteneinsparungen dürften nicht vor Qualität und bestmöglicher Versorgung der Pflegebedürftigen stehen, äußerte DPR-Präsidentin Christine Vogler am Dienstag im SWR.
"Wenn ein Dokumentationssystem ein anderes ablöst, jetzt nur digital ist und keinen Mehrwert hat, dann muss man sich fragen, ob das sinnvoll ist."
Digitale Systeme sollten auch angeben können, wenn ein Medikament neu bestellt werden muss oder das Verbandsmaterial aufgebraucht ist, so Vogler weiter.
Auch gibt der DPR die unzureichende Netzabdeckung in vielen Bundesländern zu bedenken.
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Zudem hätten viele junge Startups und Digitalfirmen Seniorinnen und Senioren als Kundschaft für sich entdeckt. Vogler:
"Da gibt es unterschiedlichste Angebote – viele können helfen, viele sind aber noch nicht zu Ende gedacht. Es fehlt an Abstimmung unter den Systemen."
So gibt es Apps, die helfen sollen, Stürze zu vermeiden; Teppiche, die Bewegungsmuster aufnehmen; hoch- oder niederfahrbare Küchenzeilen; Schränke, die sich von allein öffnen; Spiegel, die Demenzerkrankten sagen, wie das Wetter wird. Ob das alles so gebraucht wird, sei zu hinterfragen, meint Vogler.
"Wichtig wäre es, Apps zu entwickeln, die in der Kommunikation zwischen Ärzten, Therapeuten und Pflegenden unterstützen – zum Wohle der Pflegebedürftigen."