Jede dritte Pflegefachperson geht bald in Rente. Dies zeigen aktuelle Mitgliederzahlen der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen (NRW). Demnach sei ein Drittel der professionell Pflegenden über 55 Jahre alt, 29 Prozent seien zwischen 55 und 65 Jahre alt, ein Prozent sei älter als 65. In den Altersgruppen zwischen 31 und 42 Jahren sowie zwischen 43 und 54 Jahren seien jeweils rund 27 Prozent tätig. Nur 15 Prozent der registrierten Pflegenden seien zwischen 19 und 30 Jahre alt.
Angesichts dieser Zahlen wird sich der Fachkräftemangel in der Pflege in den kommenden Jahren dramatisch zuspitzen, befürchtet die Kammer. Die geschäftsführende Vorsitzende der Pflegekammer NRW, Sandra Postel, sagte:
"Wir rasen mit Blick auf den demografischen Wandel, also der steigenden Zahl an Pflegebedürftigen und der zugleich sinkenden Zahl an Pflegenden, auf einen Kollaps zu. Wir wissen auch, dass viele Pflegende bereits vor Eintritt des Rentenalters ihren Beruf verlassen. Die Situation ist prekär, die Versorgung der pflegebedürftigen Menschen ist in Gefahr. Maßnahmen zur Nachwuchsförderung und Fachkräftegewinnung müssen daher oberste Priorität haben."