Die Weiterbildungsmöglichkeiten und die Anerkennung von Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten für das postoperative Schmerzmanagement sollten weiter ausgebaut werden. Dafür plädiert Sascha Bülow aus der Fachgruppe "Pflegeexperten Schmerz" des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK).
Pflegefachliche Expertise unverzichtbar
Ende 2020 ist der Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses zum Management von akuten Schmerzen nach Operationen in Kraft getreten. Krankenhäuser und Praxen, in denen operiert wird, müssen ein Konzept zur Behandlung akuter Schmerzen nach Operationen erarbeiten. Darin müssen sie zeigen, dass sie sowohl ärztliche als auch pflegerische Expertinnen und Experten vorhalten.
"Aus unserer Sicht ist das ein Meilenstein in der Anerkennung unserer fachlichen Expertise und ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Schmerzen."
Pflegeexpertinnen und Pflegeexperten verfügten dank ihrer Weiterbildung über erweiterte Kompetenzen, die sie im interprofessionellen Behandlungsteam einbringen könnten. Dies komme insbesondere Patientinnen und Patienten mit komplexen Versorgungssituationen zugute. Dazu gehörten z. B. Menschen, die bereits unter chronischen Schmerzen leiden.
Schmerzexperten bereits vor Operationen hinzuziehen
Um die Schmerzbehandlung frühzeitig planen zu können, sollten pflegerische Schmerzexpertinnen und -experten bereits vor Operationen hinzugezogen werden, forderte Bülow am Dienstag.
"Für die Zukunft sollten wir uns zum Ziel setzen, die pflegerischen Schmerzexpertinnen und -experten weiter zu etablieren. (…) Gerade in Zeiten der Pandemie wird deutlich, dass Pflegefachpersonen ganz oben auf der gesellschaftlichen Agenda stehen müssen. Sie sind in all ihren Settings eine entscheidende Säule unseres Gesundheitssystems."