In den großen Kliniken Charité – Universitätsmedizin Berlin und Vivantes hat am Montag ein 2-tägiger Warnstreik von Pflegenden und anderen Mitarbeitenden des öffentlichen Diensts begonnen. Nach Einschätzung der Gewerkschaft Verdi beteiligen sich bisher 350 Mitarbeiter an den Aktionen. Kurz vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen am Donnerstag und Freitag in Potsdam will die Gewerkschaft Verdi so noch einmal Druck auf die Arbeitgeber ausüben.
Keine Notdienstvereinbarung, geringe Streikbeteiligung
Zunächst sei die Beteiligung an dem Ausstand jedoch eher verhalten gewesen, zumindest an der Charité, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Marco Pavlik der Deutschen Presse-Agentur. Grund: Mit der Klinikleitung sei keine Notdienstvereinbarung zustande gekommen, was ärgerlich sei. Die Beschäftigten müssten nun abwägen, ob sie zu ihren Patientinnen und Patienten kämen oder von ihrem Streikrecht Gebrauch machten.
Eine Charité-Sprecherin sagte im RBB, die Klinik habe vorsorglich geplante Operationen an beiden Tagen campusübergreifend abgesagt. So könne die Zahl der stationär behandelten Patientinnen und Patienten verringert werden, um Mitarbeitenden Gelegenheit zur Ausübung des Streikrechts zu geben. Alle medizinisch notwendigen und dringlichen Eingriffe würden uneingeschränkt vorgenommen.
Verdi will 4,8 % mehr Gehalt
Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde Gehaltserhöhungen von 4,8 %, mind. aber 150 Euro monatlich, bei einer einjährigen Laufzeit. Die Arbeitgeber hatten zuletzt ein Lohnplus von 3,5 % bei einer Laufzeit von 3 Jahren angeboten. Das lehnte die Gewerkschaft ab.
Die aktuellen Streiks in Berlin sind Teil bundesweiter Arbeitskampfmaßnahmen.