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Projekt ErwiN

Pflegefachpersonen übernehmen ärztliche Tätigkeiten

Die ersten Pflegefachpersonen leisten Pionierarbeit und übernehmen als "Spezialisierte Pflegefachpersonen" heilkundliche Tätigkeiten.

Am Institut für Pflegewissenschaft und Interprofessionelles Lernen der Unimedizin Greifswald starten die ersten neun examinierten und berufserfahrenen Pflegefachpersonen in die Pionierarbeit: Im Rahmen des Projekts "Erweiterte Übertragung von arztentlastenden Tätigkeiten in Arzt-Netzen (ErwiN)" übernehmen sie künftig heilkundliche Tätigkeiten. In den vergangenen sechs Monaten haben sie an einer entsprechenden Qualifikation zu "Spezialisierten Pflegefachpersonen" teilgenommen. Seit vergangener Woche versorgen sie nun für zunächst anderthalb Jahre insgesamt rund 1.300 Patienten der beiden Partnerkrankenkassen AOK Nordost und Barmer in den Arztnetzregionen.

Spezialisierte Pflegefachpersonen arbeiten im ärztlichen Auftrag selbstständig

Die spezialisierten Pflegefachpersonen dürfen im ärztlichen Auftrag selbstständig und eigenverantwortlich den Gesundheitszustand von Patienten prüfen, Vital- und Laborparameter kontrollieren sowie Medikamente bei Bedarf hinsichtlich ihrer Anwendung anpassen. Sie beraten Patienten und verordnen notwendige Pflegehilfsmittel sowie Verbandmaterial.

"Dies ist Pionierarbeit, die sich lohnen wird", äußerte sich Institutsdirektor Steve Strupeit. "Wir zeigen in diesem Modellprojekt, dass Pflegefachpersonen die Kompetenzen haben, Heilkunde selbstständig ausüben zu können. Dies ist die Vorstufe zu den notwendigen gesetzlichen Änderungen. Wir zeigen außerdem, dass die Versorgung nur im interprofessionellen Team gesichert werden kann."

Ziel: Integration in Regelversorgung

Den gesetzlichen Rahmen zu dieser Übertragung habe die Bundesregierung geschaffen. Mehrere Partner in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin hätten daraufhin das Projekt ErwiN gestartet, das vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert wird.

Die Auswirkungen des Versorgungsprojekts analysiert und evaluiert das Institut Agenon in Berlin. Die Ergebnisse wird der Innovationsausschuss des G-BA bewerten. Ziel soll es sein, dass der G-BA aufgrund der Evaluationsergebnisse nach Projektende eine positive Projektbewertung abgibt und diese Übertragung von Aufgaben Teil der Regelversorgung wird.

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