Die geplante Einführung einer bundeseinheitlichen Pflegefachassistenzausbildung stößt in der Pflegebranche auf breite Zustimmung. Das wurde bei einer öffentlichen Sachverständigenanhörung des Bundestagsausschusses für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend am Montag deutlich. Die neue Ausbildung soll die bisher 27 landesrechtlichen Pflegehilfe- und Pflegeassistenzausbildungen ersetzen. Ziel ist es, zusätzliches Personal zu gewinnen und die Anerkennung ausländischer Abschlüsse zu erleichtern. Der Gesetzentwurf sieht eine Ausbildungsdauer von 18 Monaten vor, mit der Möglichkeit zur Verkürzung bei einschlägiger Vorbildung. Der Start ist für 2027 geplant.
Streit um Ausbildungsdauer
Uneinigkeit herrscht über die Länge der Ausbildung. Der Deutsche Pflegerat und die Gewerkschaft Verdi fordern 24 Monate, um "die benötigten Kompetenzen" zu vermitteln und die Anrechnung auf die Fachkraftausbildung zu sichern. Verdi betonte zudem: "Eine abgeschlossene Pflegefachassistenzausbildung muss im vollen Umfang ihrer Dauer auf die Fachausbildung angerechnet werden." Andere Sachverständige wie das Deutsche Rote Kreuz und die Hans-Weinberger-Akademie halten 18 Monate für ausreichend, um den Personalbedarf schneller zu decken.
Finanzierung und Durchlässigkeit im Fokus
Mehrere Expertinnen und Experten forderten, die Ausbildungskosten nicht auf Pflegebedürftige abzuwälzen, sondern über Steuermittel zu finanzieren. Zudem müsse die Durchlässigkeit zur Pflegefachausbildung gewährleistet bleiben. Kritisch gesehen wird, dass wichtige Details wie Ausbildungsstunden und Pflichteinsätze erst in einer noch ausstehenden Ausbildungs- und Prüfungsverordnung geregelt werden.