Beruflich Pflegende, die mit Menschen mit Behinderung in Kontakt kommen, sollten die Bedarfe der Zielgruppe kennen. Deshalb müsse es Ziel sein, dieses Thema sowohl in die Pflegeausbildung als auch ins Pflegestudium zu integrieren. Davon ist die Professorin für Alterswissenschaften an der Hochschule für Gesundheit in Bochum, Tanja Segmüller, überzeugt.
Wenn z. B. eine Rollstuhlfahrerin oder ein Rollstuhlfahrer ins Krankenhaus komme, könne es passieren, dass eine Pflegeperson den Rollstuhl beiseite räume, sobald die Patientin oder der Patient im Bett liege.
"Für den Menschen mit Behinderung ist der Rollstuhl aber wie ein Körperteil."
Ein geeignetes Hilfsmittel für die Vermittlung dieses Verständnisses sieht Segmüller im Praxishandbuch "Vielfalt Pflegen", das von den "Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben Nordrhein-Westfalen" herausgegeben wird.
Das Praxishandbuch wurde für angehende Pflegefachpersonen in der neuen generalistischen Pflegeausbildung erstellt, um Unsicherheiten in der Kommunikation und Interaktion mit Menschen mit Behinderungen im Pflegealltag zu reduzieren.