Nach über 16 Jahren und mehr als 300 Zertifizierungen übergibt der Verein Pflege e. V. das Projekt "Angehörigenfreundliche Intensivstation" an die Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste (DGF). Das gaben Verein und Gesellschaft am Donnerstag bekannt.
Der Verein löst sich zum Jahresende auf; viele der Gründungsmitglieder sind bereits im Ruhestand. Die DGF führt das erfolgreiche Projekt ab 1. Januar 2024 fort.
Das von Pflegewissenschaftlerin Angelika Zegelin, langjährige Fachbeiratsvorsitzende des Vereins Pflege e. V., initiierte Projekt startete 2007. Die erste Intensivstation, die mit dem vom Verein entwickelten Zertifikat "Angehörigenfreundlche Intensivstation" ausgezeichnete wurde, war die des Evangelischen Krankenhauses Hattingen. Daraus entstand eine große Bewegung mit weit über 300 zertifizierten Intensivstationen im deutschsprachigen Raum.
Angehörige sind unersetzlich
Zahlreiche Studien weltweit bestätigen die Bedeutung Angehöriger für Behandlung und Gesundung von Intensivpatientinnen und -patienten. Zegelin betonte:
"Angehörige nehmen für die schwererkrankten Menschen auf den Intensivstationen eine bedeutende Rolle in der Bewältigung ihrer Erkrankung ein. Daher sind wir nach wie vor davon überzeugt, das strikte Besuchszeiten der Vergangenheit angehören. Wir freuen uns daher sehr, dass die DGF sich bereit erklärt hat, das Projekt zu übernehmen und weiterzuführen."
Das Vorstandsmitglied der DGF, Enrico Bock, freute sich über die Wertschätzung der Gründungsmitglieder des Pflege e. V. und sieht die pflegerische Fachgesellschaft als geeigneten Ansprechpartner:
"Wir bedanken uns sehr bei Frau Prof. Zegelin für die Möglichkeit, das Projekt „Angehörigenfreundliche Intensivstation“ weiterzuführen und auch weiterzuentwickeln."