Der Landespflegerat Baden-Württemberg und seine Mitgliedsverbände haben sich während eines von ihnen organisierten Online-Flashmobs für eine Pflegekammer im Land ausgesprochen. Unter den Hashtags #pflegekammer, #pflegepolitik, #pflegehelden und #pflegeistmehrwert wurden am Donnerstag der Vorwoche Bilder auf Instagram und Facebook geteilt, Forderungen getwittert, bei TikTok getanzt und auf Xing oder LinkedIn Argumente für die Kammer veröffentlicht.
Land stoppte Kammergründung, Pflegende protestieren dagegen
Zu den Verbänden der Kundgebung gehörte auch die Württembergische Schwesternschaft vom Roten Kreuz (WSSRK). Deren Vorstandsvorsitzende Susanne Scheck sagte, der verbandsübergreifende Protest habe gezeigt, dass nach wie vor die Mehrheit der Pflegenden für die Pflegekammer einstehe.
"Es ist schockierend und unbegreiflich, wie die Landespolitik diesen unmissverständlich artikulierten Wunsch einer ganzen Berufsgruppe überhören kann."
Im September 2020 stoppte Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) das bereits angelaufene Gesetzgebungsverfahren für eine Pflegekammer. Der Gründungsprozess der Pflegekammer Baden-Württemberg ist damit auf Eis gelegt. Wie es nach der Landtagswahl 2021 weitergeht, ist ungewiss.
Dazu die WSSRK:
"Dieser unmissverständlich artikulierte Wunsch der professionell Pflegenden wird durch das aktuelle politische Geschehen übergangen. Es ist an der Zeit, in aller Deutlichkeit zu sagen: Genug ist genug."