Auszubildende in der Pflege verdienen im öffentlichen Dienst am besten. Das geht aus einer aktuellen Auswertung von 20 ausgewählten Tarifbranchen hervor, die das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung am Dienstag veröffentlicht hat.
Demnach erhalten Pflegende im ersten Ausbildungsjahr 1.166 oder 1.161 Euro im Monat, je nachdem, ob für sie der Tarifvertrag für den Bund und die Kommunen oder jener für die Länder gilt.
Auf Fachpersonalmangel in der Pflege reagiert
Für die Vergütung in der Pflegeausbildung gelte mittlerweile innerhalb der Tarifverträge des öffentlichen Diensts eine gesonderte Regelung. Damit hätten die Tarifvertragsparteien auf den akuten Fachpersonalmangel in der Pflege reagiert. Allerdings gelten diese Ausbildungsvergütungen verbindlich nur für öffentliche Einrichtungen, die unter den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst (TVöD) oder den Tarifvertrag der Länder (TV-L) fallen.
In privaten Pflegeeinrichtungen ohne Tarifvertrag könne die Ausbildungsvergütung durchaus deutlich geringer ausfallen, so das WSI.
Den Spitzenplatz bei der Bezahlung verliert die Pflege allerdings mit zunehmender Ausbildungszeit. Im dritten Lehrjahr verdienen Auszubildende im westdeutschen Bauhauptgewerbe mit 1.495 Euro im Monat am besten, in der Pflege erhalten Azubis dann 1.328 und 1.333 Euro.